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Frage zum Stromlauf Anlasserschalter (Zündschloss) zum Anlasser

(@saxcab)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 18 Jahren
Beiträge: 215
 

Habt Ihr nun die Buchse jemals gewechselt oder tauscht Ihr immer die Anlasser?

Der Anlasser im 020er Getriebe ist nur 1x im Anlasser selbst gelagert, das zweite Lager sitzt nun mal im Getriebegehäuse. Wenn dieses verschlissen sein sollte (KÖNNTE nach etwa 25 Jahren vorkommen), so verkantet die Anlasserwelle und es tut sich nichts. Das Startverhalten war bei meinen Autos nicht reproduzierbar.
Diese Buchse kostet 1,- bis 3,- € und ist ein Verschleißteil. 😉
Vor dem Kauf der Buchse unbedingt den Durchmesser der Anlasserwelle messen, es gibt Unterschiede. Auch ganz vorsichtige Schmierung (im Kupplungsgehäuse ist zu viel eher schädlich!) mit z.B. Graphitpaste kann helfen.


   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 10 Jahren
Beiträge: 145
 

N´Abend allerseits,

es ist schon komisch: scheinbar spinnt zur Zeit jeder zweite Anlasser....

Weil Jörg das mit den "Kontolleuchten komplett dunkel" erwähnt hat, möchte ich auch noch was dazu schreiben.

Bei meinem Sommerwagen, der papyrusgrüne Saugdiesel mit Laufleistung deutlich über der halben Million, hat der vermutlich originale Anlasser nun letzten Freitag auch den Geist aufgegeben. Es war noch der "dicke". Die Symptome waren folgende:
In den vergangenen Jahren sprang der Wagen selbst nach 10 Monaten Stillstand (Saisonpause) innerhalb von 2 Sekunden an. Der Anlasser drehte dabei normal. Mit der Zeit entwickelte der Anlasser das Problem der "Warmstartmüdigkeit". Bedeutet: wenn er für zehn Minuten abgestellt wurde, ging die Bordspannung beim Anlassen in den Keller und er sprang zwar immer noch, aber gerade eben so an, als ob die Batterie leer wäre. Stand er aber mindestens eine Stunde, war es, als wäre nichts gewesen.
Habe den Starter dann mal aufgemacht: Kohlen neigten sich dem Ende zu und klemmten teilweise in ihren Führungen. Alles gangbar gemacht, Windungen durchgemessen, gut gefettet wieder ins Auto verbaut. Wohl wissend, das dieser Anlasser nicht mehr sehr lange leben würde.
Gedauert hat es schließlich doch fast 5 Jahre und ca. 25tsd km, bis es soweit war.
Er klackte zwar noch, aber schaffte es nicht mehr einzurücken. Trotz voller Batterie.
Habe dann einen nagelneuen, aber vermutlich auch schon 8 Jahre rumliegenden Original-Austauschanlasser verbaut, die Buchse im Getriebe aber erst mal nicht mitgewechselt. Wellenende gut gefettet, Kabel angeschlossen. Masseleitungen waren NICHT demontiert. Sind so alt, wie´s Auto.
Startversuch: sprang an wie ein Neuwagen, drehte viel schneller, als es je ein Einser-Anlasser getan hat. Es ist einer, der auch in den 2er paßt.
Schon eigenartig. An den Kabeln lag es hier wohl nicht. Und wir reden immerhin von einer Verdichtung von 23:1 und 30 Bar Kompressionsdruck. Nicht so läppisch, wie bei den Benzinern... 🙂 .
Bei meinem 81er Formel E DIESEL gab der erste Anlaser bei ca 190.tsd den Geist auf. Dieser zeigte das Verhalten, das der Magnetschalter bei kaltem Motor zwar klackte, aber der eigentliche Startermotor (dieser wird ab einem bestimmten Einrückweg des Ritzels vom Magnetschalter mit einem innenliegenden Kontakt mit dem Pluspol des Akkus verbunden) nicht anlief. Hier war es eine Kombination aus schwergängigem Magnetkern und total verschlissenen Kohlen. Manchmal zog er nach dem zweiten Klacken durch, manchmal dauerte es 15 Mal. Bis es irgendwann nicht mehr ging und ich einen gebrauchten Anlasser vom Schrottplatz einbaute, der heute bei (ebenfalls) über einer halben Million km noch seinen Dienst verrichtet. Und auch hier: kein Massekabeltausch.

Soviel nur zur Anmerkung. Ich tippe auf klemmende Magnetschalterkerne.

Anlasser ausbauen, zerlegen, säubern, dünn einfetten, einbauen, probieren.

Viel Spaß bei der Suche nach den Fehlern, haltet uns auf dem Laufenden.

Stefan.


   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 10 Jahren
Beiträge: 145
 

Aber:
es gilt generell das, was André zu der Lagerbuchse im Getriebegehäuse gesagt hat:
die sollte eigentlich auch mit gewechselt werden, denn bei einem alten Anlasser kann das Kippeln der Welle durch zu großes Spiel dazu führen, das z.B. schwergehende und weit abgenutzte Kohlen nicht mehr anliegen am Anker und dann tut sich eben nichts.
Aber: eigentlich müßte, wenn es an der Buchse liegt, doch zumindest der Magnetschalter klacken?
Auch wenn der Startermotor nicht anläuft! Die Hebelmechanik vom Magnetschalterkern zum Ritzel dürfte selbst bei total verschlissener Buchse soviel Bewegungsfreiheit lassen, das der Magnetkern zumindest soweit verschoben werden kann, das das "Klacken" zu hören ist?


   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 10 Jahren
Beiträge: 145
 

Noch was vergessen:
diese Buchse gibt es auch bei den "kleinen" Motoren. Auch deren Anlasserwelle lagert getriebeseitig in einer Buchse.
Und das von "schlepphebel" angesprochene "Husten" beim Starten - ich vernute mal, das tritt auf, wenn der Motor anspringt und der Anlasser ausrückt. Kann ebenfalls von einem klemmenden Magnetkern kommen.
Die Ausrückfeder, welche das Ritzel bei losgelassenem Zündschlüssel aus der Schwungscheibe zieht, schafft das nicht schnell genug, der Ritzelfreilauf dreht kurz leer durch und "kratzt".
Hier hilft ebenfalls alles gangbar machen. Den Freilauf kann man nicht zerlegen, aber bei ausgebautem Starter stellt man ihn hochkant auf den Tisch und läßt solange Kriechöl (Caramba Super! Alles andere: naja....) stirnseitig in den Freilauf reinlaufen, bis es unten rauskommt. Dann flach hinlegen und abtropfen lassen. Einbauen: es sollte kein "Husten", "Kratzen" oder dergleichen mehr hörbar sein, zumindest für eine Weile.

So das war´s, mehr habe ich zum Thema Anlasser nicht beizutragen 🙂

Stefan.


   
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(@heliosblauer)
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Forumsbeitritt: Vor 15 Jahren
Beiträge: 471
Themenstarter  

Guten Abend,

da habe ich ja eine Lawine losgetreten :), aber ich leide wohl nicht allein ;).

Danke für die regen Beiträge!

Kurzer Zwischenstand:
Anlasser ist draußen, ist eine Sache von wenigen Minuten.

Meiner sieht optisch ziemlich unschön aus, ich habe deshalb einen neuen von BOSCH bestellt (muss auch in ein paar Tagen zum TÜV und da sollte alles laufen ;))
Ist wohl einer der bei 1er und 2er passt.

Ich werde meinen alten aber danach zerlegen und vom Innenleben berichten.
Was mir schon eingebaut aufgefallen ist, ist das stark korrodierte Kabel zwischen Magnetschalter und Startergehäuse (Zuleitung PLUS).
Das scheint mal ein blankes Kabel gewesen zu sein.

Hier noch ein paar Teilenummern und interessanter Link:

Anlasser DX 055911023D 055911023DX
Buchse Anlasser 113 301 155 11.06x13.63x14
Anschlagpuffer 171 199 339

Ersatzteile Kohlen etc. https://www.technikline.com/pi1445129138.htm?categoryId=27

Frage:
Was wird zur Schmierung der Buchse empfohlen?
NMW soll doch Stahl in Kupfer nur trocken montiert werden und der Kupferabrieb der Buchse ist dann die Schmierung?

Gruß
Markus


   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 10 Jahren
Beiträge: 145
 

Hallo Markus,

macht doch nix, wenn du (und andere wohl auch 😉 ) ein Problem haben, zu dem man mal was schreiben kann. Ansonsten ist das Forum nämlich sinnlos. Ist sowieso schon ziemlich dünn mittlerweile mit Beiträgen. Und wenn dann auch mal wieder jemand antwortet und schreibt, was er oder sie gemacht hat, welches Ergebnis rausgekommen ist, dann umso besser.

(Weil wenn ich eins nicht leiden kann, ist es, wenn man absolut keine Rückmeldung von jemandem bekommt, für den man unter Umständen sein ganzes Archiv durchwälzt, Zeit geopfert hat, oder einfach mal Sonntag Abend in die Garage rausgegangen ist, um nachzusehen, wie das beim eigenen Wagen ist. Eigentlich verständlich, oder bin ich da zu empfindlich in Zeiten von Whattsapp?!)

Zurück zum Thema:
die Lagerbuchse sollte eigentlich eine aus Bronze sein. Dieses Material hat zwar sogenannte Notlaufeigenschaften, aber eine gewisse Schmierung ist auch hier vonnöten. Mehrzweckfett tut´s auf alle Fälle. Auch das hintere Lager am Anlassermotor nicht vergessen, welches unter dem Töpfchen sitzt, der mit den 2 Schrauben befestigt ist. Hier aufpassen, das die Distanzscheiben nicht verlorengehen!

Das Stromkabel vom MGS zum Anlassermotor ist in der Tat oft ein Quell der Freude...: durch die fein gewobene Struktur der Kupferdrähte zieht es gerne Wasser und dieses hält sich dann unter dem kurzen Stück Isolierung hervorragend. Mit bekannten Folgen. Raucht gerne mal durch.
Ersetzen ist nicht ganz so leicht, weil man einen relativ starken Lötkolben braucht, so ab 250 Watt aufwärts. Mit dem 30 Watt-Teil für den Computer wird das nichts, denn das Lötzinn muß schnell erwärmt werden können. Aber ansonsten relativ einfach zu reparieren. Aber mindestens 16 Quadratmillimeter sollte es schon haben, das neue Kabel. Und Polfett verhindert hier anschließend erneute Wasseraufnahme. Dick einschmieren.

Grüße, Stefan.


   
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(@saxcab)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 18 Jahren
Beiträge: 215
 

Ich verwende einen HAUCH Graphit- oder Kupferpaste, an sich aber nicht nötig.

Noch ein Tipp zum Anlassertausch:
Bei den kleinen 1,5er/1,6er Motoren macht sich der Einsatz eines etwas kräftigeren Anlassers z.B. aus dem 1,8er Cabrio mit JH- bzw. 2H-Motoren gut. Die haben etwa 1,1kW Starterleistung (anstatt 0,7kW), die 1,8er-Motoren vertragen auch gut die Dieselanlasser aus dem Golf 2 Diesel/T.-Diesel mit 1,7kW Leistung.
Aber wie oben schon geschrieben:
Auf den Durchmesser der Anlasserwelle achten, gemeinerweise gibts Dieselanlasser mit 12mm und auch mit 11mm...


   
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