Häufig gestellte Fragen – Und die Antworten darauf

1. Von wann bis wann wurde der VW Golf 1 eigentlich gebaut?

Der VW Golf 1 wurde in Deutschland von Mai 1974 bis Juli 1983, der GTI bis Dezember 1983 und das Cabrio bis Januar 1993 gebaut.

2. Wird der VW Golf 1 heute noch irgendwo gebaut?

Nein. Letztes Baujahr in Südafrika war 2009.

3. Bis wann hatte der VW Golf 1 kleine Rückleuchten und warum hatten einige davon Stahlstoßstangen und andere Plastikstoßstangen?

Der VW Golf 1 mit Stahlstoßstangen lief zum Modelljahr 1978 aus. Ab dann bis 1980 (also genau zwei Modelljahre lang) wurden am ansonsten unveränderten Modell serienmäßig Plastikstoßstangen verbaut. Zum Modell 1981 (August 1980) hat der Golf 1 ein Facelift erfahren und somit ein neues Interieur und breite Rückleuchten bekommen. Das Cabrio behielt die kleinen Rückleuchten jedoch bis zum Schluß.

4. Was ist ein VW Pirelli-GTI?

Der Pirelli-GTI ist ein Sondermodell des GTI mit spezieller Ausstattung. Es gab ihn erst ab Mai 1983 und nicht, wie oft angenommen, schon ab August 1982. Die Produktion des Pirelli-GTI wurde auch schon im Oktober 1983 eingestellt, wohingegen die Produktion des normalen GTI bis Dezember 1983 weiter ging.
Die Bezeichnung „Pirelli“ hat nichts mit der Motorleistung oder einem größeren Hubraum zu tun. Den 1,8l-Motor mit 112 PS bekam der GTI schon im August 1982.
Weitere Informationen: www.der-pirelli.de und www.vwtyp17.de

5. Wie viele VW Golf 1 Limousinen wurden gebaut und wie viele gibt es noch?

Es wurden ziemlich genau 5 Millionen Golf 1 gebaut. Davon waren in Deutschland am 1.1.2003 noch 48.342 Stück zugelassen. Das ist in etwa 1%. Wie hoch die Anzahl der insgesamt und weltweit noch existierenden Golf I ist, weiß natürlich niemand.

6. Stimmt es, dass der GTI von VW-Entwicklungsingenieuren in ihrer Freizeit entwickelt wurde?

Ja, das ist richtig. Allerdings nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Ab dann gab VW das Projekt normal in Auftrag und es wurde offiziell weiterentwickelt.

7. Warum rostet der VW Golf 1 so stark?

Das liegt vor allem an der werksseitig mangelhaften Rostvorsorge in Hohlräumen und an Schweißnähten. An diesen Stellen gab es verständlicherweise keinen Schutz durch Lackierung, so dass der Rost herzhaft zubeißen konnte. Der Beweis: Gewissenhafte Golf 1-Käufer behandelten ihre Neuerrungenschaft sofort mit Hohlraumwachs nach, manche verbauten sogar Innenkotflügel als Schutz. Und diese Fahrzeuge haben bis heute fast unbeschadet überlebt.
Ein weiterer Rostbeschleuniger war indes die schlechte Lackqualität und die mangelhafte Verarbeitung, sprich zu geringe Auftragstärke des Lackes.
Es geht aber auch noch das Gerücht um, dass VW minderwertiges Blech aus der UdSSR verwendet haben soll. Aber dafür gibt es keinen konkreten Beweis.

8. Was ist mein originaler 19xxer Golf XY mit nur xxxxx km wert?

Dazu hat Jörn S. im Forum mal folgende sehr allgemeingültige Antwort gegeben:

Zunächst mal: Das kann man so pauschal nicht sagen. Ein Auto ist immer so viel wert, wie jemand dafür zu zahlen bereit ist – siehe den wohl nur mit enormem Aufwand zu rettenden 76er GTI, auf den bei eBay trotzdem munter geboten wurde.
Für den ungefähren Wert eines Golf I sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Hier mal die meiner Meinung nach wichtigsten:

  • Baujahr. Je früher, desto teurer. Gölfe mit Chromstoßstangen (bis 7/78) sind besonders gesucht. Kleine Rückleuchten (bis 7/80) sind auch ein wertsteigerndes Merkmal. 83er bieten dafür allerdings einen besseren Korrosionsschutz.
  • Ausstattung. GL-Modelle sind natürlich gefragter als ein spartanisch ausgestatteter C. Auch hier macht sich wieder die Chrom-Sucht bemerkbar. Sondermodelle wie „Multimillonär“ und „SC“ sind extrem selten. Die höchsten Preise erzielen aber GTI, besonders dann, wenn sie auch noch aus der „Pirelli“-Sonderserie stammen. Auch GTDs sind rar und gesucht.
  • Motorisierung. Den 50-PS-Motor trifft man am häufigsten an, gefolgt vom 70-PSler. Die Diesel sind anscheinend im Export noch immer sehr beliebt und daher teurer als die Benziner.
  • Extras. Ein Golf mit gefragten Sonderausstattungen (Kunstledersitze, Ausstellfenster vorn usw.) ist allein schon dadurch sein Geld wert, weil sich die Teile auch einzeln gut verkaufen lassen.
  • Zustand. Bei Youngtimern natürlich eigentlich das wichtigste Merkmal. Oma-Autos mit 50.000 km, die nach der Fahrt durch winterliches Salz immer sofort wieder in die beheizte Garage gestellt wurden, können karosseriemäßig schlimmer da stehen als stets gepflegte Exemplare mit über 200.000 km. Generell sind ungeschweißte Golf einen Tick mehr wert. Völlig verwahrloste Innenräume sind natürlich preismindernd, genau wie Beulen, Kratzer oder fehlende Teile.

Zu diesen Hauptkategorien kommen natürlich noch weitere hinzu, die ich aber für nicht so wichtig halte. Manche haben eine Abneigung gegen bestimmte Farben (ich nenne als Beispiel nur inarisilber…), andere wollen kein Auto ohne G-Kat, wieder andere schauen auf TÜV und AU.
Soll heißen: Die Preisfindung ist eigentlich nur noch individuell möglich. Tabellen wie in der „Oldtimer Markt“ können nur grobe Anhaltspunkte sein. Zwischen 50 und 5000 Euro ist mittlerweile alles drin!