Zitat G. Trappatoni: Gutte tag, ich schon widder da! Ich habe mir vor kurzem eine Karosse angesehen, das genaue Baujahr weiß ich nicht mehr, es war aber eine mit den alten Scharnieren. Der Besitzer hat mir gesagt, er hätte die Karosse in großen Teilen neu aufgebaut. Was ich gesehen habe, hat mich ziemlich ratlos werden lassen. Neues Frontblech mit Öffnung, neue Kotflügel mit seitlichen Halterungen, neuer Schloßträger, alles für teures Geld neu bei VW gekauft, und alles falsch. Der Hammer aber waren die neuen A-Säulen. Die Stummel sozusagen vom Windschutzscheibenrahmen abwärts waren als Anhaltspunkt stehengelassen worden. Darunter waren ebenfalls in doppelter Hinsicht neue A-Säulen mit den neuen Scharnieren angesetzt, weil es keine alten Versionen mehr gab. Die Formen der Stummel und der neuen A-Säulen passen überhaupt nicht zusammen, die neuen A-Säulen sind quasi wuchtiger, zwischen den Teilen klaffte ein millimeterbreiter Spalt. Auf meine Frage, wie er das denn wohl regeln wollte, hat der Besitzer mit den Schultern gezuckt, und gesagt, er wolle das irgendwie aufzinnen oder so. Zum Punkt: aus einem 83 einen stilechten 76 zu machen, dürfte kaum gehen. Von daher hält sich die Möglichkeit des Beschisses in recht engen Grenzen, obwohl es immer noch Beschiß bleibt. Die pragmatische Stellungnahme von Dirk beleuchtet die Sache aus einem ganz anderen Blickwinkel, so kann man die Sache auch betrachten. Es deuten sich aber zwei Richtungen an: Fälschen des Baujahres, um aus einem neuen Golf einen älteren zu machen, sei es aus steuerlichen Gründen oder wegen des höheren Wertes. Oder das Umschweißen der Nummer in eine andere Karosse gleichen Baujahres, weil die originale Schrott ist. Das eine halte ich für kriminell, das andere wird bei Kienle oder Stickel Restaurierung genannt. Oder? Ein weites Feld, sieben Köpfe, acht Meinungen...Am einfachsten wäre, top original kaufen, sich drüber freuen und gut pflegen. Wenn´s nur nicht Gölfe aus den 70ern wären 😉 So, jetzt Ihr wieder, Grüße, Mario
Für mich haben originale und (weitgehend) unberührte Golf mit wenig km etwas faszinierendes.
Originaler Erstlack und das Wissen, daß noch niemand Schweißarbeiten oder (nennenswerte) Veränderungen
seit dem Zusammenbau vor 20 oder 30 Jahren am Fließband durchgeführt hat machen vielleicht ein "gefühltes Baujahr" aus,
wenn es soetwas gibt. Viele Details sind - mit sehr wenig Patina - wie direkt vom Band.
Soetwas kann man nicht durch "Umschweissen" kreieren, der Gedanke "ist ein Fake" käme immer wieder aus dem Hinterkopf.
@Jens H.:
Du bekommst Deine teuren Investitionen der Restauration -wenn überhaupt- bei einem Verkauf
nur dann wieder (legal) heraus, wenn Du den Pirelli aufbaust, denn der wird höher gehandelt.
Wenn Du einem Käufer nichts verschweigst und damit zum Betrüger wirst, wird ein GTI
mit eingeschweißter "Pirelli-Fahrgestellnr und Brief" nicht teurer verkauft als mit der korrekten Fgstnr.
Was hast Du also davon? Die Ausstattung ist ja fast gleich.
Wenn es mit vertretbarem Aufwand machbar wäre, würde ich aus diesem Grund eher den Pirelli aufbauen
wenn wirklich beweisbar ist, daß es ein Pirelli-Sondermodell ist.
Sonst würde ich lieber dem anderen GTI einen Satz Pirelli-Felgen verpassen und den Pirelli verkaufen oder schlachten.
Gruß Jan S.
@ Jan S.
Ne, ich habe das nicht vor! Das war nur eine frage von mir wie es dann aussschaut..... Denn ich habe mir schon Pirellis angeschaut die merkwürdiger Weise völlig vergammelt waren.
Ich habe einen echten W65 in Lahsa-Grün gefunden (gekauft) der sich mit kleinen Geld wieder fit machen läßt.
Der hat keine Durchrostungen bis auf das Antenneloch am Kotflügel. Alle relevanten Stellen sind noch i.O. man braucht kein Schweißgerät.
Und jetzt am We schaue und kaufe ich mir wahrscheinlich noch einen 82er 1.6er GTI der überhaupt keinen Rost hat, mit 127.000 Km in Mars-Rot.
Ich kaufe mir auch lieber einen der noch von der Karosse her gut ist, als solche Sachen komplett umzubauen.
Gruß Jens
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