Von Dämpfern und Fe...
 
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Von Dämpfern und Federn.

 vw17
(@vw17)
Kleiner Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 40
Themenstarter  

Hallo,
Ich möchte/muss meinem 83er Golf 1 GL (69 PS) neue Dämpfer und Federn spendieren, da die Originalen ihren Dienst zwar brav versehen haben, nun aber zu einem Sicherheitsrisiko werden.

Mein Golf soll 2013 ein H-Kennzeichen bekommen, deshalb möchte ich nur Teile verbauen, die diesem nicht im Wege stehen.

Nun zu meinen Fragen:
1) Gib es noch "neue" originale Dämpfer und Federn als Ersatz?

2) Falls Ja Wo? Kann man auch das originale Fahrwerk vom Golf GTI verwenden, war das nicht ab Werk aus schon10mm tiefer und etwas straffer abgestimmt?

3) Falls es keine "neuen" Originalteile mehr gibt, welche Dämpfer/Feder Kombination würdet ihr empfehlen?
(Es geht mir nicht um eine mögliche Tieferlegung, sondern darum dem Wagen wieder zu einem straffen, sicherem Fahrverhalten zu verhelfen. Bei Vorschlägen bitte daran denken, dass die Kombination H-Kennzeichen konform sein muss.)

4) Sollte ich die Domlager gleich mitwechseln?

5) Es wäre toll wenn ihr Teilenummern für eine mögliche Anfrage beim Classic Part Center parat hättet.

Gruß Oliver



   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo,

das Thema GTI-Federn findest Du hier unter SUCHE (Themen jeglichen Alters anzeigen) mit Teilenummern. GTI-Federn hat VW noch neu, Stoßdämpfer hinten das Classic Parts Center. Serienstoßdämpfer gibt es aber auch im freien Handel von Boge, Bilstein,...

Gruß
Christian



   
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 vw17
(@vw17)
Kleiner Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 40
Themenstarter  

Stand der Dinge:
Domlager vorne habe ich von SKF besorgt, die waren mit circa 80 Euro (Paar) deutlich günstiger als von VW.
Die hinteren Domlager habe ich bei VW bestellt, die sind im Vergleich zu den Vorderen ein Schnäppchen.

Dann war ich heute noch beim TÜV und habe erfahren, dass der Einbau von Kompletfahrwerken nicht mit einem H-Kennzeichen vereinbar sei.

Ergo muss ich mir Dämpfer und Federn besorgen. Die Originalteile von VW sind unverhältnismäßig teuer, also werde ich mich aus dem Zuberhörbereich bedienen.

Ich telefoniere heute noch mit Bilstein, mal sehen wozu man mir dort rät.
Alles weitere später.
Gruß
Oliver



   
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 rudi
(@rudi)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2105
 

Hoppla, ich dachte die von Monroe wären mit 63,-€ schon teuer gewessen aber 80,-€?

Bezüglich Neuer Federn mal bei GKN Spidan schauen ich meine von denen gibt es noch Neue Federn.



   
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 uve
(@uve)
Wenig aktiv
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Hallo Oliver!
Warum machst Du Dir keinen Kat drunter? H-Kennzeichen sind total unsinnig und bekommen irgendwann Fahreinschränkungen.
Mit einem Kat bekommst Du die grüne Plakette und kannst Dein Fahrzeug gestalten, wie Du es möchtest. Da brauchst Du auch nicht auf die "Freundlichkeit" des Tüv-Prüfers" zu hoffen.
Was sagt eigentlich ein H-Kennzeichen aus?
Es sagt aus, das das Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt ist und billiger Steuern zahlt. Das hat nichts mit Historie zu tun.
Warum willst Du in die Gruppe der Altagsstinker gehören, und das mit einem H-Kennzeichen ausdrücken. Tue etwas für die Umwelt und das Image der Oldtimer. Das wird in der Bevölkerung lieber gesehen, als sich hinter einem H-Kennzeichen zu verstecken.
Mittlerweile werden immer mehr Katalysatoren für Oldies hergestellt, um das Image der Oldies zu verbessern. Diese Technik sollte man auch nutzen.
Nur für Oldtimer, wo es leider keinen Kat gibt, kommt man um ein H-Kennzeichen nicht herum. Aber diese Fahrzeuge werden dann früher oder später eine Fahreinschränkung bekommen. Ich möchte mit meinen Oldtimern nicht zu dieser Gruppe gehören.
Gruß
Uve



   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo Oliver,

Domlager vorn gibts für 16 € aufwärts, glaube aber nicht an bessere Qualität ich habe das selber schon erfahren, VW gegen Noname war in diesem Fall kein Unterschied es ist halt ein Verschleißteil, selbst die von Bonrath waren schnell im A.....

Generell sollte man die Domlager tauschen, da sie nach ca 160 Tkm verschlissen sind.
Wenn Du schon das Fahrwerk erneuerst und Du anschließend eh eine Achsvermessung machen mußt wäre es dumm die Domlager nicht getauscht zu haben.

Ein Tip bezügl. des Fahrwerks: nimm einfach die GTI Dämpfer, vorn sind es nur die Patronen, und hole Dir ein paar Tieferlegungsfedern mit 40 mm Tieferlegung, diese läßt Du strahlen und mattschwarz Pulverbeschichten, Ergebnis: Perfekt!

So steht einem H-Kennzeichen nichts mehr im Wege.

Die Meinung von Uve kann ich nicht teilen, was mit den Einschränkungen fürs H-Kennzeichen mal
wird das weiß derzeit niemand.

Außerdem muß man sehr viel Geld hinblättern um ein Fahrzeug "sauber" zu bekommen, und nach
den heutigen Vorschriften bekommst Du höchstens Euro 2, bald ist aber Euro 5 Standard.
So ist man immer der Dumme mit nem Alten, ich empfehle daher das H-Kennzeichen.

Da gibts auch derzeit keine Disskusionen um Umweltzonen...

..,.wie es mal weitergeht wird sich zeigen, aber vielleicht gibts ja auch Bestandsschutz für bereits erteilte H-Kennzeichen, abwarten!!



   
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(@sebastian-heiss)
Ehrenmitglied
Forumsbeitritt: Vor 20 Jahren
Beiträge: 4327
 

Hallo,

ich denke bezüglich des H-Kennzeichens auch, daß das der beste Weg ist. Kat ist (sofern lieferbar) sicher nicht schädlich, aber echte Stinker gibts gar nicht, weil der Anteil der Schadstoffe aus PKW verschwindend klein ist und dann ist es egal, ob da katlose H-Autos dabei sind oder alle einen Kat haben.

Die Wissenschaftler können sich bis heute nicht einigen, ob wir nun eine globale Erderwärmung bekommen oder die nördliche Halbkugel nicht evtl. doch in eine Eiszeit steuert durch Versiegen des Golfstroms - was soll man also glauben? Wenn ich aus dem Fenster schaue, glaube ich eher an die Eiszeit.

Dieser drohenden Eiszeit sollten wir dann aber unbedingt durch ganzjährigen Einsatz der katlosen Gölfe versuchen entgegenzusteuern. 😉

Gruß Sebastian



   
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 uve
(@uve)
Wenig aktiv
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Hallo!
Es gibt schon ein Diskussionsforum darüber, ob H-Kennzeichen Autos eine Kilometerbeschränkung bekommen. Die grüne Plakette, die man schon mit Euro 1 bekommt, ist die beste, die es bisher gibt. Hiermit hat man uneingeschränkt überall Einfahrt. Wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, dürfen 37,4 Millionen Fahrzeuge nicht mehr in die Zonen. Dann gibt es das Elektroauto.
Wer auf H-Kennzeichen setzt, der wird früher oder später seine Erfahrungen machen. Mein Fahrzeug ist mittlerweile 40 Jahre alt (kein Golf) und ich habe gezielt auf ein H-Kennzeichen verzichtet. In Kürze wird dafür ein Katalysator entwickelt, den ich dann auch einbauen lasse.
Ich glaube eher, das für manche hier der Eindruck besteht, das er etwas besonderes hat, wenn er ein H-Kennzeichen auf seinem Auto fährt. Dem ist aber nicht so. Das sagt nur aus, das er billiger Steuern zahlt, hat aber mit Historie nichts zu tun.
Selbst bei Classic Data sind solche Kennzeichen nicht sehr beliebt. Ich habe mich selber schon mit Leuten von Classic Data drüber unterhalten.
Ich rate dringend von der H-Kennzeichen Hysterie ab. Der Bestandschutz bezieht sich nur auf die Erlaubnis, ein Fahrzeug ohne Kat fahren zu dürfen, aber nicht darauf, das diese Fahrzeuge, die sich mit dem H-Kennzeichen registrieren lassen, irgendwann eine Fahreinschränkung bekommen.
Oder glaubt irgendeiner, das die EU solche Fahrzeuge übersieht.
Einmal nachdenken...
Gruß
Uve



   
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(@xl420)
Profi
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 506
 

Hallo Uve,

ich finde, das was du schreibst ist völliger Quatsch.

Mit einem H-Kennzeichen zeigt man, das man sich für den Erhalt von Altblech einsetzt und dafür bekommt man vom Staat eine Förderung.

Da die Autos immer länger halten und dadurch immer mehr Oldtimer als Alltagsautos genutzt werde, kann man durchaus über eine Kilometerbeschränkung nachdenken.

Ich habe ein 07er Kennzeichen, muss mich also mit den Beschränkungen auseinandersetzten. Dafür stinke ich im Moment mit zwei Autos durch die Gegend.

Gruß
Frank



   
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 rudi
(@rudi)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2105
 

Das H macht Sinn wenn man eine Oldtimer Versicherung bekommt, in der Kombi H und Oldtimer Versicherung kann gut Geld gespart werden.

Ich hab keine Garage zur Verfügung und bekomme daher selbige Versicherung nicht, darauf hin hab ich den 79er auf Saison zugelassen.

Zum Kat, das kann ich Empfehlen, eine gute Sache, bei deinem 70PSler günstig umzusetzen, wenn ein U-Kat schon da ist wird nur noch das Kit für 230,-€ gebraucht, der Einbau ist einfach, das schwierigste ist der Einbau der Lamdasonde für die ein Loch gebort und eine Mutter eingeschweisst werden muss.

Falls noch kein U-Kat drin ist kann auch ein U/G-Kat aus dem 2er Golf oder bei den kleinen einer aus dem Polo 86C genommen werden.

Meinen U-Kat hab ich bei EBBE für 15,-€ ersteigert, ein Original Nachrüst U-Kat von VW für den 1er.

Zum Fahrwerk, zu den Schwarzen Federn fallen mir die alten 40er von H&R ein, die gab es mal in Schwarz, ansonsten kann ich Vogtland Federn empfehlen, dies sind Günstig und Gute Markenfedern, von denen gibt es auch ein Komplettfahrwerk für um die 200-250,-€



   
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 uve
(@uve)
Wenig aktiv
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

xl420 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Mit einem H-Kennzeichen zeigt man, das man sich
> für den Erhalt von Altblech einsetzt und dafür
> bekommt man vom Staat eine Förderung.

> Gruß
> Frank

Hallo Frank!
Wieso muß ich mit irgendeinem Schild (hier das H-Kennzeichen) der Bevölkerung zeigen, das ich mich für den Erhalt von Altblech einsetze ?
Da kann ich mir auch einen Aufkleber auf mein Heckblech machen "ich liebe mein Auto" usw.
Die Oldtimer der neueren Generation werden wohl kaum ein H-Kennzeichen beantragen, denn dann würden Sie erheblich mehr Steuern zahlen.
Das H-Kennzeichen ist eine Quatsch-Erfindung von "überklugen" Politikern. Die Oldtimer werden mit solchen Schildern veralbert.
Wenn Leute sich für irgendetwas einsetzen, worüber sie keine Ahnung haben, kommt so ein Blödsinn raus. Ich hoffe, das diese Schilder wieder abgeschafft werden, und eine allgemeine Sonderegelung für alle Oldtimer getroffen werden, wie es in einigen anderen EU Staaten der Fall ist.
Gruß
Uve



   
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(@joern)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 1568
 

Hallo,
die Gegner des H vergessen hier eines: die Autos entwickeln sich weiter und die Zahl hinter Euro wird immer größer. Irgendwann ist Euro 1 so veraltet das denen vielleicht die Grüne Plakette entzogen wird (ich gehe jetzt mal davon aus das 37,4Mio Autos grün-fähig sind, da sind auch alle Euro2 usw. dabei, bis es soweit ist ist die Zahl der Euro 1 Wagen verschwindend gering). Und ein heutiger aktueller Euro 5 Wagen zahlt in 29 Jahren auch seine Strafsteuer weil er nicht Euro 11 hat. Da bleibt dann nur das H um wieder billiger zu werden. Und das H sagt neben mindestens 30 Jahre alt und 191Euro Steuer auch noch aus das der Wagen annähernd Original oder zeitgenössisch Getunt ist und einen vernünftigen Zustand hat.

Und wenn das Diskussionsforum über Kilometerbeschränkung bei H zu einem Ergebnis gekommen ist, geht dann eine Empfehlung an das Verkehrsministerium?

Grüße, Jörn



   
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 uve
(@uve)
Wenig aktiv
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Hallo Jörn!
Der Gedankengang, das sich alles weiter nach hinten verschiebt, mit der Schadstoffsauberkeit, ist schon richtig. Allerdings haben Fahrzeuge mit grüner Plakette genauso Bestandschutz, wie Fahrzeuge mit 07er Nummer. Früher wollte man Fahrzeugen mit Euro 1 die grüne Plakette verweigern, war groß in der Diskussion. Aber dann wurde festgestellt, das der Sprung von ohne Kat bis Euro 1 erheblich ist, und man wollte mit der grünen Plakette Anreiz für Euro 1 Nachrüstung geben. Somit wurden diese Fahrzeuge wieder einbezogen. Von Euro 1 zu Euro 2 ist der Unterschied fast null. Es wird hier nur das Kaltstartverhalten für die Abgase verbessert.
Es braucht keine Empfehlung ans Verkehrsministerium. Alles was die da oben beschließen, wird von der EU diktiert, auch die Umweltzoneneinführung.
Ich verstehe nur nicht, warum einige sich dagegen sperren, ihren Oldtimer mit sauberer Technik auszurüsten, wenn diese verfügbar ist.
Muß man denn als Oldiefahrer sich hinter einem H-Kennzeichen verstecken, nach dem Motto, ich interessiere mich für nichts Neuem mehr, weil ich ja das H-Kennzeichen habe.
Ob ein Fahrzeug zeitgenössisch getunt oder original wird meist durch die Willkür eines Prüfers entschieden. Wenn man zu verschiedenen Prüfstellen fährt, bekommt man auch verschiedene Ergebnisse, gerade was das zeitgenössische Tuning betrifft. Das H-Kennzeichen sagt darüber wenig aus, ob alles mit rechten Dingen zuging, aber sollte ja bekannt sein.
Viele Golf Fahrer haben die Möglichkeit, neue und saubere Techniken zu nutzen und damit den Nichtoldtimerfahreren zu zeigen, das man auch sauberer mit seinem Oldie fahren kann.
Ich habe noch das Glück mit meinem Oldie, das durch den Kat das Auspuffproblem gelöst wird.
Wenn sich viele für die neue Technik interessieren, werden auch die Preise niedriger.
Ich persönlich würde mir wünschen, das Firmen möglichst für viele verschiedene Oldtimer Nachrüstkats anbieten, damit jeder eine grüne Plakette bekommt. Somit würde das H-Kennzeichen irgendwann hinfällig.
Gruß
Uve



   
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(@jrn-s)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 1824
 

Hallo Uve,

ich teile Deine Meinung in den beiden oben genannten Punkten nicht. Das H-Kennzeichen ist keineswegs nur eine billige Möglichkeit, irgendeine mindestens 30 Jahre alte Ranzbimmel im Alltag aufzubrauchen und sich dabei nicht um Umweltzonen und Stinkersteuer kümmern zu müssen. Das zeigt doch schon ein Blick in die gesetzlichen Bestimmungen - die Anforderungen für die Erteilung eines H-Kennzeichens sind dort recht klar formuliert und sorgen nach meiner Erfahrung auch dafür, dass zumeist nur tatsächlich erhaltenswerte Oldtimer eine entsprechende Zulassung bekommen. Das H-Kennzeichen sagt eben nicht nur aus, dass ein Fahrzeug 30 Jahre oder älter ist und weniger Kfz-Steuer zahlt. Es signalisiert auch, dass es sich um offiziell anerkanntes, historisch bedeutsames Kulturgut handelt, dessen Erhalt der Staat über einen Steuernachlass subventioniert. Der Alltagsbetrieb ist dabei anders als bei 07er Nummer bewusst nicht ausgeschlossen, denn nicht vergessen: Der mindestens befriedigende Zustand des Fahrzeugs ist bei der H-Abnahme Voraussetzung für die Erteilung des historischen Kennzeichens, aber auch bei jeder regulären Hauptuntersuchung danach. Einer runtergerittenen Karre kann das H-Kennzeichen also jederzeit entzogen werden.
Der alltägliche Betrieb eines mindestens 30 Jahre alten Autos dürfte den meisten Leuten auch viel zu aufwendig und zu unbequem sein, von daher befinden sich sicherlich 99% der H-Fahrzeuge in Liebhaberhand. Wenn jemand seinen Oldie im Alltag bewegen möchte, wird er ihn schon mit der entsprechenden Pflege und Leidenschaft am Laufen halten, sonst ist er das H-Kennzeichen nämlich ganz schnell wieder los und kann sein Auto zusammenfegen. Was ist also dagegen einzuwenden, das H-Kennzeichen wie vom Gesetzgeber vorgesehen für den Erhalt mobilen Kulturguts einzusetzen?

Dein Begriff "Alltagsstinker" klingt irgendwie so, als habe ein Oldtimer im Originalzustand am besten im Museum zu stehen und als wäre sein Betrieb mit H-Kennzeichen - womöglich noch jeden Tag - sozial unverantwortlich. Dann müssen ja in Berlin bald die Oldies mit H-Kennzeichen statt der S-Klassen brennen, wenn doch die Bevölkerung es Deiner Meinung nach kaum noch erträgt, wie sich die Umweltsünder hinter ihren H-Nummern verstecken und munter weiter die Luft in der Umweltzone verpesten dürfen.
Im Übrigen habe ich in Deinem Beitrag zum ersten Mal gelesen, dass Oldtimer gemeinhin als umweltschädlich gelten würden und ein schlechtes Image hätten. Meine Erfahrung besagt genau das Gegenteil - Autos mit H-Kennzeichen sind zumeist Sympathieträger und in der Bevölkerung viel lieber gesehen als jeder moderne SUV mit grüner Unschulds-Plakette! Sicher auch deshalb, weil die Mehrzahl der Besitzer viel verantwortungsbewusster mit ihren Schmuckstücken umgeht als der durchschnittliche Autofahrer.

Ich wehre mich entschieden dagegen, die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs allein an dessen Schadstoffausstoß zu messen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Untersuchungen, die zeigen, dass ein Großteil der Schadstoffe bei der Produktion des Neufahrzeugs anfällt und dass deshalb seine Umweltbilanz umso besser ausfällt, je länger der Lebenszyklus des Autos ist. Ein aufwendig herzustellendes Produkt so lange wie möglich zu benutzen - das nennt man Nachhaltigkeit. Umweltschutz ist halt nicht so einfach, wie es uns die simpel gestrickten Botschaften von Politik und Lobbyisten wie der Deutschen Umwelthilfe gern weismachen wollen: "Weniger Altautos, mehr saubere Luft" lautet beispielsweise die Lüge, die aktuell in der Fiat-Werbung verbreitet wird.
Zudem liegt die jährliche Fahrleistung historischer Kraftfahrzeuge deutlich unterhalb derer des bundesdeutschen Durchschnittsautos. Das gilt es zu berücksichtigen, denn wer seinen Golf 1 ohne Kat im Jahr 5000 km bewegt, schadet der Umwelt wesentlich weniger als jemand, der mit seinem Euro-5-Auto jährlich 20.000 km zurücklegt.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin mit Sicherheit niemand, der hier gegen Umweltschutz zu Felde ziehen will. Ganz im Gegenteil. Ich finde es nur unerträglich, wenn Ideologie blind macht, Umweltschutz zu reiner Symbolpolitik verkommt (siehe Umweltzonen und Abwrack-, Verzeihung: [b]Umwelt[/b]prämie) und der tatsächliche Umweltschutz dabei auf der Strecke bleibt. Ein paar Millionen bunte Plaketten in den Windschutzscheiben der Republik machen die Luft in ihren Städten erwiesenermaßen nicht besser - wie denn auch, wenn die modernen Diesel als Feinstaub-Hauptverursacher unbehelligt weiterfahren dürfen, während man populistisch auf die "alten Stinker" eindrischt, die mit dem eigentlichen Problem allenfalls am Rande zu tun haben? Wie soll man Lieschen Müller auch erklären, dass ihr neuer Common-Rail-Diesel mehr Feinstaub emittiert als Nachbars oller 200 D? Statt nach einer tauglichen, aber möglicherweise für (zu) viele Bürger/Wähler unbequemen Lösung zu suchen, beschreitet die Politik den Weg des geringsten Widerstandes und versucht mit ein paar symbolischen Maßnahmen den Anforderungen aus Brüssel zu genügen.
Und genau dieses Spiel spiele ich nicht mit. Ich lasse mich nicht für dumm verkaufen und glaube nicht, dass ein Auto der Umwelt plötzlich weniger schadet, bloß weil eine grüne Plakette drin klebt. Dabei könnte ich sie für drei meiner Gölfe ohne großen Aufwand bekommen, indem ich Lambdasonde, Steuergerät und Zusatzluftventil aus den einschlägigen Nachrüstsätzen einbaue. Und? Hilft das der Umwelt? Kaum, meine ich. Die hat nämlich nur sehr bedingt was davon, dass irgendein Abgasgutachten mal bescheinigt hat, dass Fahrzeug X mit Nachrüstung Y die Schadstoffnorm Z einhält, deren Grenzwerte sich irgendwelche Bürokraten mal irgendwann haben einfallen lassen.
Dass ein nachgerüsteter U-Kat dem Umweltschutz viel eher dient, interessiert in Deutschland hingegen scheinbar niemanden mehr. Vor zwanzig Jahren wurde die Nachrüstung vom Staat noch erheblich gefördert und betont, dass der Schadstoffausstoß gegenüber einem Fahrzeug komplett ohne Kat um etwa 50% sinke. Und heute? Interessiert das wohl keinen mehr. Ob mein Auto einen U-Kat hat oder gar keinen, spielt weder bei der Kfz-Steuer noch bei der Vergabe der Umweltplakette eine Rolle; es muss nur bei der AU etwas strengere Grenzwerte einhalten. Auch dieses Beispiel zeigt doch, dass Gesetze mitnichten dem Umweltschutz dienen, auch wenn sie ein grünes Mäntelchen tragen. Die steuerliche Gleichbehandlung von U- und O-Kat-Fahrzeugen ab 2003 war anno 1998 genauso eine politische Entscheidung wie die Festlegung, dass U-Kat-Autos bei der Plakettenvergabe leer ausgehen. Und da auf unseren Staat in dieser Hinsicht noch nie Verlass war, weigere ich mich seit fast sieben Jahren standhaft, meine Gölfe auf Euro-1-Standard aufzurüsten. Denn wie Jörn O. schon ganz richtig bemerkte: Irgendwann sind auch die Euro-1-Fahrzeuge nur noch eine Minderheit, auf die man mit Blick auf die nächste Wahl keine Rücksicht mehr zu nehmen braucht. Und dann kommt wahrscheinlich die blaue, pinke oder goldene Plakette für Neuwagen oder man darf sowieso nur noch mit Elektroantrieb in die Stadt. Daran glaube ich wesentlich eher als an Fahrverbote für Autos mit H-Kennzeichen.

Soll mir recht sein, denn ich wohne auf dem Land und fahre meine Young- bzw. demnächst Oldtimer dann eben nicht in der Stadt. Ein schlechtes Gewissen habe ich dabei schon gleich gar nicht, denn dank der nachgerüsteten Katalysatoren sind die Schadstoffwerte meiner Autos bereits wesentlich niedriger als ab Werk. Eine weitere Verbesserung wäre technisch vielleicht machbar, aber in meinen Augen nicht zielführend. Auch ein neuer Kat muss schließlich erstmal produziert werden und bei der Fahrleistung meiner Oldies - die eben keine "Alltagsstinker" - sind, fahre ich den Aufwand so schnell nicht wieder rein.
Ich freue mich vielmehr darauf, sie in zwei bzw. drei Jahren mit einem H-Kennzeichen auch offziell zu dem adeln zu können, was sie in Wahrheit schon längst sind: Technische Kulturdenkmäler, die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes bewegen.

Schönen guten Abend und danke an alle, die bis hier gelesen haben.

Jörn



   
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 uve
(@uve)
Wenig aktiv
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Hallo Jörn S.!
Erst einmal ein Kompliment zu Deinem Statement, das ich mit Aufmerksamkeit gelesen habe.
In den meisten Punkten stimme ich Dir völlig zu.
Eines siehst Du, wie auch viele Besitzer von Oldtimern mit H-Kennzeichen falsch. Viele der "normal" Bevölkerung kennen überhaupt so ein Kennzeichen nicht und es fällt ihnen am Fahrzeug auch nicht auf.
Sie sehen einen Oldtimer und staunen, für sie gibt es keinen Unterschied, ob mit oder ohne H-Kennzeichen.
So sollte es auch sein!
Wie Du die H-Kennzeichen beschreibst, das Fahrzeuge dadurch geadelt werden, gehörst Du vielleicht zu den Besitzern (bitte nicht falsch verstehen), die den Schulterschlag für gute Leistung haben möchten, in Form einer "Auszeichnung" durch so ein Kennzeichen.
Diese Taktik mit der Adelung wurde vor Jahren in der damaligen DDR mit Arbeitern praktiziert, um diese bei Laune zu halten. Hier gab es viele Orden für besondere Leistungen in Staatsbetrieben, und die Leute haben sich Gott weiß was eingebildet. "Held der Arbeit" usw..
Niemanden in unserer Regierung interessieren Oldtimer. Wenn Du Dein Oldie verschrotten wolltest, was ich persönlich schade fände, wirst Du dafür nicht bestraft, obwohl es angeblich historisches Kulturgut ist. Wolltest Du z.B. ein Gebäude, das "geadelt" ist, unter Denkmalschutz steht, umbauen oder abreißen, interessiert das den Staat sehr wohl. Hier steht das Gebäude unter dem Schutz des Staates. Es heißt ja Denkmalschutz!
Aber wen interessiert einen abgewrackten Oldtimer, hier hätte es vor kurzem noch eine Prämie dafür gegeben!
Also mal nachdenken, wenn man über "historisches Kulturgut" spricht, bzw. meint, sein Fahrzeug wäre dadurch geadelt. Nämlich so einen Unsinn gibt es nur in Deutschland.
Gruß
Uve



   
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