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Richtiger Arbeitsablauf Fertan, Grundierung, Dichtmasse

(@golfmoister)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 19 Jahren
Beiträge: 170
Themenstarter  

Hallo!

Da mein Golf ja nicht auf einen Schlag voll Restauriert wird, sondern nur peu à peu, habe ich mich mal an die hinteren Radkästen getraut. Nach langem ringen die Blenden nicht zu lösen, habe ich mich nun endlich doch dazu "begeistern" können.
Das Resultat, ist nicht so schlimm wie ich erst dachte. Geschweißt muss nichts werden, dennoch ist er von Rost nicht verschont worden. Deswegen werde ich um eine Fertan-Behandlung nicht drum rum kommen.
Nun habe ich verschiedene Fragen, die ich an euch stellen möchte. Hintergrund ist eben das ich keine halbe Arbeit machen will, die nach ein paar Jahre wieder durchrostet.

Habe nun den Lack mit Hilfe eines Winkelschleifers entfernt;

1.) Vor der Fertan-Behandlung ist die zu behandelde Fläche ja normal mit Silikon Entfernen zur reinigen, das reicht, ja? - Habe hier kluthe Silikon Entferner, dürfte ok sein?

2.) Nach der Fertan-Behandlung, die Flächen nur mit Wasser reinigen, oder geht auch dort der Silikon Entfernen, oder ist dies egal? - ich meine da ich diese Stellen überspachteln möchte.

3.) Fertan ist ja grundsätzlich überspachtelbar, oder?

4.) Sollte Karosseriedichtmasse direkt aufs Blech oder erst Grundierung und dann Dichtmasse?

Da ich die Endspitzen auch behandeln muss, hätte ich eine Frage bezüglich des Lackes. Da ja in diesem Bereich der Lack so genarbt ist;

5.) Ist dies spezieller Lack oder Unterbodenschutz überlackiert? Sprich ich habe von Holts Unterbodenschutz, kann ich diesen vor dem Decklack lackieren? Oder wird auf diesem kein anderer Lack mehr haften?

6.) Ist das Abschlussblech an seinem unten Ende mit den Enspitzen mechanisch verbunden? Sprich z.B. durch einen Schweißpunkt?

Vielen Dank vorab!



   
Zitat
(@sebastian-heiss)
Ehrenmitglied
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 4328
 

Moin Christian,

1) Man sollte generell einen Entfetter benutzen, ein Silikonentferner sollte gut sein.

2) Nach Herstellervorschrift ist das Fertan nach 24-48 Stunden mit Wasser abzuwaschen.

3) Ja.

4) Erst Grundierung, dann die Karosseriedichtmasse (Karossieriedichtmasse hat keine Rostschutzeigenschaften).

5) Vor der Lackierung wurde dort werkseitig Steinschlagschutz aufgebracht, der auch überlackierbar ist. Unterbodenschutz würde ich nicht nehmen.

6) Meines Wissens ist ganz unten kein Schweißpunkt.

Gruß Sebastian



   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Moin,

mal was Grundsätzliches: Im Normalfall rostet ein Auto von innen nach außen. Wenn man das berücksichtigt wirst du mit einer Fertanbehandlung nur in den ersten Jahren Erfolg haben, da der Radlauf von innen ja immer noch rostet.

Ich hab es ander gemacht:
Und zwar gibt es ein Zeug, das heißt Ovatrol. Ist ein Öl und kommt aus dem Schiffbau. Ist mit 1K Lacken (z.B. aus dem Baumarkt) mischbar und überlackierbar. Und es hat eine geringe Oberflächenspannung, das heißt Ovatrol zieht in den Rost und dessen Poren ein und verschließt ihn. (Kein Sauerstoff, kein weiterrosten) Ovatrol muss allerdings überstrichen werden. Ich hab damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch der Lackierer hat diesbezüglich keine Probleme gehabt. Außerdem kann man das Zeug wunderbar mit Lack mischen und von innen in Radläufe, Schweller und Endspitzen pumpen, dann ist da auch Ruhe.
Und ein großer Vorteil: Du musst es nicht mit Wasser (!!) abwaschen!!! Bei Fertan kannst du nie sicher sein, wie weit es in den Rost eindringt. Und nur an der Oberfläche bringt das ganze gar nichts.
Ach so, in keinem Fall Ovatrol direkt mit Sprühdosenlack besprühen. Das Lösemittel aus der Sprühdose löst das Ovatrol wieder an.

Mit der Karrosseriedichtmasse ist das so eine Sache, Wo gespachtelt werden muss rate ich dir grundsätzlich davon ab, da auf der Masse kein Spachtel hält und der Lacker das alles wieder runterholen muss. Bei Dehnungsfugen und auf inneren Schweißnähten ist sie aber dringend zu empfehlen.

Und keinen U-Schutz verwenden. Wenn das so ein schwarzes Zeug ist, kann man den nicht überlackieren. Lieber Steinschlagschutz nehmen. Das reicht.

Das Abschlussblech ist im unteren Bereich an der Endspitze angepunktet (wie offt weiß ich aber nicht - bei mir war alles vergammelt und nicht mehr so zu erkennen)
Und danach von innen nicht das gute alte Mike Sander Fett vergessen !!!!

Hier nochmal meine Vorgehensweise: Ovatrol auf Schweißnähte und Flugrost, darauf Rostschutzgrundierung zum streichen, darauf Karosseriedichtmasse (wenn nicht gespachtelt werden muss) darauf 1K Lack zum streichen. Den Rest macht der Lacker.

Viel Spass beim Entrosten
Clas



   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo Christian,

in der aktuellen OldtimerMarkt von heute ist ein Vergleich von Rostschutzmitteln. Die Fette schneiden am besten ab, die anderen Mittel sind deutlich schlechter.

Meine Erfahrung mit Fertan ist, dass es nicht taugt, weil es vorhandenen Rost nur sehr oberflächlich umwandelt, beim Anschleifen kommt sofort verbliebener Rost hervor. Also lieber gleich blank schleifen, wo man dran kommt.
Neue Karosserieteile mit leichtem Flugrost in einer trockenen Garage gelagert sahen nach 4 Wochen so aus wie vorher, fertan ist auf dem Rost abgeblättert. Egal, ob mit Wasser abgespült oder nicht. Deshalb würde ich außen alles erreichbare blank schleifen oder strahlen und innen mit Fett versiegeln.

U-Schutz hatte ich vor Jahren mal in weiß von Teroson, nach einem halben Jahr ist er vom lackierten, rostfreien Boden abgefallen. Das bestätigt, was Clas sagt.

Als Grundierung und Dichtmasse würde ich das selbe Material nehmen wie der Profi in seiner Werkstatt, da ist es am wahrscheinlichsten, dass es hält. Ist nur meist schwer zu bekommen. Hat aber den Vorteil, dass der Lackierer nicht alles wieder runterschleifen muss, wenn er mal am Auto arbeitet.

Auf der AutoMechanika in Frankfurt wurde transparenter Steinschlagschutz auf Kunststoffbasis vorgestellt, der auf den Decklack aufgetragen wird, habe mir aber nicht den Namen gemerkt. Könnte durchaus eine Alternative sein.

Gruß
Christian



   
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(@sebastian-heiss)
Ehrenmitglied
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 4328
 

Christian R schrieb:
-------------------------------------------------------

> ...
>
> Meine Erfahrung mit Fertan ist, dass es nicht
> taugt, weil es vorhandenen Rost nur sehr
> oberflächlich umwandelt, beim Anschleifen kommt
> sofort verbliebener Rost hervor. Also lieber
> gleich blank schleifen, wo man dran kommt.
> Neue Karosserieteile mit leichtem Flugrost in
> einer trockenen Garage gelagert sahen nach 4
> Wochen so aus wie vorher, fertan ist auf dem Rost
> abgeblättert. Egal, ob mit Wasser abgespült oder
> nicht. Deshalb würde ich außen alles erreichbare
> blank schleifen oder strahlen und innen mit Fett
> versiegeln.
>
> ...

Hallo Christian,

natürlich ist blankschleifen wo immer es möglich ist die beste Lösung. Allerdings habe ich bislang mit Fertan (nach Herstellervorschrift verarbeitet) keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Ich habe Fertan aber auch nur auf weitgehend entrosteten Metallbereichen verwendet, direkt auf dicken Rost ohne Entrostung habe ich es nicht gepinselt.

Gruß Sebastian



   
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 Sepp
(@sepp)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 2147
 

Hallo!

Zum Thema Rostschutz liegt der neuen Oldtimer-Markt eine sehr gute Beilage bei...

Nach der Lektüre werde ich (deckt sich mit meinen leidvollen Erfahrungen an meinem Käfer) kein Fertan für Hohlräume oder unzugängliche Stellen mehr verwenden. Auch Ovatrol ist leider kein besonderer Schutz, und nicht mit 2-K Lacken des originalen Lackaufbaus überlackierbar.
Das ist noch der nächste Punkt der noch nicht so recht rüber gekommen ist. Lack verträgt sich nur begrenzt miteinander, daher sollte man im gleichen System von der Grundierung bis zur Deckschicht bleiben, günstigerweise sogar vom gleichen Hersteller und Anbieter.

Viel Erfolg wünscht

Sepp



   
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(@jan-s)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 21 Jahren
Beiträge: 2148
 

>Meine Erfahrung mit Fertan ist, dass es nicht taugt,
>weil es vorhandenen Rost nur sehr oberflächlich umwandelt,
>beim Anschleifen kommt sofort verbliebener Rost hervor.
Meine auch. Und ich hatte die Rostporen sehr stark heruntergeschliffen.
Wenn man die Fertankruste nochmal anschliff, kam trotzdem wieder Rost hervor.
Aber nach dem Test in der Oldtimer Markt werde ich mir bei Gelegenheit
Mike Sanders Fett holen.

Gruß Jan S.



   
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