Restauration Golf 1...
 
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Restauration Golf 1 GTI Bj. 1976

(@Anonym)
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@Matthias:
Mit der Zeit ist das so'n Thema...geht mir ähnlich...bin ja schon seit 2006 an dem Projekt 😉
Einen 78er GTI hab ich auch noch stehen, ebenfalls 'ne recht gute Substanz...quasi ein Projekt für (noch) später 😉

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
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Fortsetzung Kapitel 11 – nach dem Sandstrahlen

Hallo alle zusammen,

nachdem der erste Teil der Schweißarbeiten erfolgt war, sollte es nun an die nächsten Schritte gehen.
Dazu stand als erstes der Innenraum auf dem Plan, wo nur leichte Anpassungsarbeiten notwendig waren.
Ganz wichtig, die Aufnahmen der Rücksitzbanklehne sind vom Modell 76 zu 77 unterschiedlich. Also galt es die alten Aufnahmen von 76 herauszutrennen und vom 77er Modell zu verschweißen.

Hier wurden die Aufnahmen herausgetrennt:

Dann sollten Sie hier hinein:

Und diese Teile mussten weichen:

So sieht übrigens die A-Säule im Innenraum aus, wenn außen geschweißt wird:

Und hier noch ein paar Anpassungen - Halter für die Metallstrebe zum Wärmetauscherkasten am Tunnel angeschweißt (gab es meines Wissens nur in MJ77 und 78), sowie auf Höhe des Kupplungspedals zwei Bohrlöcher in der Spitzwand verschlossen, die für ein zweites Gaspedal angebracht worden waren (der Wagen wurde von einem Gehbehinderten gefahren, der tatsächlich 2 Gaspedale im Wagen hatte, eins rechts, eins links 🙂 ).

Auf der Beifahrerseite war an einer unmöglichen Stelle Rost, innen an der A-Säule unten:

Als nächstes dann zum Motorraum, auch hier noch „Feinheiten“ zu erledigen.
Hier fehlte die Lasche zur Führung der Benzinleitungen:

Und der Halter für den Wischwaschbehälter musste hier (aus der alten Karosse) heraus:

Und da wieder hinein:

Hier dachte ich nun, alles im Motorraum fertig zu haben, aber klarer Fall von „Denkste“. Hatte ich doch glatt vergessen, dass auf der Beifahrerseite die Öffnung zur Durchführung der Spritleitungen im Radhaus fehlte! Beim GTI MJ77 kommen die Spritleitungen vom Unterboden über das Radhaus in den Motorraum, nicht wie später über den Bereich der Querlenkeraufnahme. Die Öffnung sollte ich dann später noch ergänzen...

Nun kam ein doch recht interessantes Thema. Die Kotflügel mussten auf „alt“ getrimmt werden. Nach meiner Recherche gehören zu meinem MJ und EZ die Kotflügel in der Variante ohne umgelegte Falzkante und einem anderen Profil, als die teilweise noch erhältlichen originalen VW-Cabrio-Kotflügel. Da ich ebensolche bekommen hatte, mussten die nun angepasst werden.

So sollte die Profilkante aussehen:

Tja aber wie hinbekommen. Dazu habe ich aus dem Freundeskreis einen Tipp bekommen, wo bei uns in der Gegend ein erfahrener Blechner zu finden ist, der auch eine Sickenmaschine hat.

Also dann angerufen, Problem erläutert und glatt eine Zusage bekommen. Er meinte nur, komm mal nach 17 Uhr bei mir zu Hause vorbei.
Ein paar Tage später war es dann soweit, ich hingefahren und wurde von einem freundlichen „Mittfünfziger“
empfangen, der mich gleich in seine bestens ausgerüstete Werkstatt hereinführte.

Er sah sich die Kotflügel an und dengelte sogleich auf der Werkbank mit einem kleinen Hammer die alten Sicken heraus. Mit einer kleinen Sickenmaschine setzte er nach Vorlage der alten Kotflügel eine neue Sicke. Das ganze zu meinem Erstaunen nach Augenmaß! Im Vergleich ließ sich dann feststellen, dass die neue Sicke exakt das selbe Maß wie im original besaß, ich war absolut begeistert. Offensichtlich ein Meister seines Fachs. Nach etwa 45Minuten waren beide Kotflügel fertiggestellt, absolut gigantisch! Preislich wollte er einen „Zehner“ für seine Mühen, hab’s dann verdoppelt und mich ordentlich bedankt! Absolut geschenkt...fand ich!

Nun hier die Bilder, wie die Kotflügel unmittelbar nach Bearbeitung aussahen:

Nun musste noch der letzte Schliff her, Falzkante abtrennen und Bohrlöcher in der Auflagefläche vorn schließen (wer hat die da hineingesetzt und warum?). Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Achja, die untere Sicke im Schwellerbereich, die gab es bei meiner EZ auch noch nicht. Weder am Kotflügel, noch am Schweller oder der Seitenwand. Also musste die am Kotflügel auch verschwinden!
So sollte es aussehen:

Als ran ans Werk, Sicke am Cabrio-Kotflügel auftrennen, nachbiegen und wieder zuschweißen. So sieht das Ergebnis aus:

Ich denke, ebenfalls ein Klasse Ergebnis.

Nun war wieder ein Stückchen mehr Original-Look geschaffen, aber es sollte noch weitergehen....dazu demnächst mehr „auf diesem Kanal“ 🙂

Ich hoffe Euch hat’s Lesen Spass gemacht?

Bis bald

Matthias


   
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(@Anonym)
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Hi,
absolut Klasse Arbeit die ihr da leistet, mach weiter so.
MfG Kölle


   
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 clas
(@clas)
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Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 717
 

Moin Matthias,

Daumen hoch !!!

Gruß
Clas


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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@Sascha und Clas:
Freu mich immer über fleißig postende Mitleser 🙂

Zur Zeit haben wir noch einen "Nebenkriegsschauplatz" 😉
Wir haben ein Haus gefunden, das wir gern kaufen wollen. Da müssen erst mal die Hobbys ein bisschen eingeschränkt und zurückgestellt werden.
Daher will ich auch die Anzahl der gemieteten Garagen und damit die Anzahl meiner Golf 1 etwas verkleinern. 2 Fahrzeuge sollen verkauft werden: ein 78er GTI, echtes Blechstoßstangen-Modell im guten + restaurationswürdigen Zustand (hätte ich sonst geschlachtet 😉 ) und ein sehr gut erhaltener Golf von 83, LX Variante mit großem Motorhalter (70PS) und brauner Innenausstattung, erst 52tkm gelaufen...schnurrt wie'n Kätzchen 🙂

Habt Ihr ja vielleicht schon gelesen!?
Also ran an die Fahrzeuge....über Preise lässt sich reden 😉

MfG
Matthias


   
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(@dmnkhhn)
Vollprofi
Forumsbeitritt: Vor 14 Jahren
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Danke für deinen ausführlichen Bericht. Hätte ich ihn vorab gelesen dann würde ich jetzt keinen GTI in der Garage stehen haben, dein Bericht hätte mich glatt abgeschreckt. 😉

Grüße,
Dominik


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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@Dominik:
Hab damals auch etwas blauäugig gekauft, aber da die Auto's damals schon selten waren, war ich "heiß" auf den GTI 😉
Mittlerweile mache ich mir keinen Stress mehr beim Restaurieren...so hab ich immer etwas zu tun.

Deine Karosse scheint ja ganz gut zu sein, braucht aber wohl auch noch einiges an Perfektion? 😉
Falls Du mal etwas an Teilen brauchst, hab noch einiges aus Schlachtwagen da...einige Sachen passen ja auch bei Deinem Baujahr.
Na dann viel Spass beim weiter-Restaurieren und immer schön berichten 🙂 !

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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sooo...mal eine kurze Zwischeninfo:

Der LX und auch der 78er GTI sind verkauft...beide in gute Hände.
Der GTI wird durch einen DEKRA-Niederlassungsleiter restauriert und der LX steht bald bei einem VW-Autohaus im Showroom 🙂

Damit gehts jetzt volle Kraft am Haus weiter und sobald Zeit ist, auch wieder am 76er GTI 🙂

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
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Kapitel 11c – Nach dem Sandstrahlen again…
Hallo alle zusammen,

die freien Tage zu Weihnachten nutze ich wie üblich, um meinen etwas verstaubten Bericht fort zu führen *husthust* 🙂
Trotz zeitraubenden Haus(um)bau ging es in (kleinen) Schritten auch an diesem Projekt weiter. So waren nach dem Sandstrahlen immer noch Anpassungsarbeiten zu erledigen.

Als erstes war die Motorhaube anzupassen. Ich hatte beim ursprünglichen Kauf eine originale VW Motorhaube vom Golf 1 Cabrio in nagelneuem Zustand dazu bekommen. Allerdings sitzt die Wischerdüse beim Cabrio an einer anderen Stelle!
Das konnte natürlich nicht so bleiben, also musste die Aussparung der Cabriodüse geschlossen werden und mittels Schablone wurde die etwas unsymmetrisch (!) sitzende Bohrung für die richtige Wischerdüse gebohrt und ausgefeilt. Wie auf den Bildern zu sehen, ganz gut gelungen.

Eine originale Golf 1 Haube mit der Aussparung, wie ich sie brauchte:

Und dann meine Haube mit geschlossenem Cabrio-Loch und der „richtigen“ Düse schon eingebaut:

Dann habe ich noch einen anderen Unterschied festgestellt. Die Cabriohaube hatte an der Unterseite auf Höhe der Lüftungsschlitze (Fahrerseite) noch mehrere Blech-Laschen, die zur Führung des Wasserschlauchs dienen. Die mussten natürlich noch ab, denn der GTI hat die Wasserschlauchführung ganz anders. Also auch noch vorsichtig abgetrennt und rostgeschützt.

Damit dachte ich, dass ich alles an der Haube passend zum Baujahr habe…allerdings hatte ich noch etwas übersehen…was mir später viiiel zu spät auffiel….

Nun gab es noch am Schweller einiges zu tun! Nach dem Strahlen zeigten sich auf der Beifahrerseite Löcher auf Höhe des hinteren Radlaufs. Dazu sollte das betreffende Blech herausgetrennt und wieder angepasst werden.

Hier die schadhafte Stelle hinten rechts:

An der Stelle hat sich das Strahlen echt gelohnt, so war der der echte Schaden gut zu sehen. Vorher sah es gar nicht so schlimm aus…
Vorher hatte ich genug Reparaturbleche aufgetrieben:

Bei den Blechteilen habe ich die unterschiedlichsten Erfahrungen sammeln können. Das grau grundierte Blech ist aus dem 90er Jahre Zubehör und erstaunlich gut verarbeitet, das rechts außen ist ein altes originales VW-Teil und ebenfalls sehr gut.
Das zweite Blech von rechts ist vom CPC und leider in sehr schlechter Qualität. Die Kanten und Pfalze sind leider sehr schlecht verarbeitet. Das ist man vom CPC sonst gar nicht gewöhnt…

Hier die reparierte Stelle:

Vorn rechts war die Ecke leider auch durch, sodass hier ein Abschnittsblech neu eingesetzt werden musste. Das Blech hatte ich ebenfalls beim CPC gekauft.

Und eingebaut:

Passt:

Dem aufmerksamen Betrachter fällt sicherlich das kleine offene Viereck unter dem Gummistopfen auf. Die Öffnung ist für die Befestigung der Radhausschale gedacht. Die hat meiner natürlich noch nicht, also musste das Loch später auch noch zu. Fällt einem natürlich immer erst dann auf, wenn es schon verbaut ist 😉
Man kennt vielleicht?

Jetzt musste noch die Fahrerseite überarbeitet werden. Da war auch hinten Reparaturbedarf! Mittels des mäßigen CPC Bleches hatten wir ganz schön zu tun.
So hat es nach dem Einpassen ausgeschaut:

Man sieht schon, dass es teilweise uneben ist. Das Blech hat von der Rundung nicht gestimmt und ließ sich mittels Blechhammer und Zinn schon mal etwas anpassen. Den Rest musste der Lackierer später machen.

Interessant erschien mir auch das herausgetrennte Blechteil, an dem man gut die Entwicklung vom Rost sieht. Von außen sieht man nur ein etwas stark poriges Blech, das aber noch nicht durch ist. Auf der Innenseite sieht es ganz anders aus. Fazit: Lange bevor der Rost an der Stelle außen sichtbar wird, hat er innen gewütet.

Außen:

Innen:

Nun ging es unter dem Auto weiter. Es mussten ja noch die Halter und Befestigungen für die GTI-Benzinpumpe und den Druckspeicher „nachgerüstet“ werden. Dazu hatte ich alle betreffenden Teile großzügig aus einem Spender herausgetrennt. Die Großzügigkeit macht sich da echt gut, denn so hat man gleich die betreffende Blechpartie noch dran und kann den genauen Einbauort lokalisieren. Also alle Spenderteile gesäubert und verbaut:

Zusätzlich hatten wir noch die Benzinpumpe, Druckspeicher und die Leitungen zum Anpassen verwendet. Sollte als später funktionieren 🙂

Jetzt galt es noch zwei absolut knifflige Sachen zu erledigen. Als erstes mussten wir noch mal an die Türen ran. Ein baujahrbedingter Karosserieunterschied war uns aufgefallen. Auf Grund dessen ließen sich die Türen nicht schließen!
Ursache waren die beiden hier:
Türblechmulde B-Säule beim Modelljahr 76:

und die viel größere Türblechmulde B-Säule ab Modelljahr 77:

Und so sieht es aus, wenn man eine 77er Tür mit breiter Schlossfalle an die B-Säule der 76er Karosse anschlagen will…..

Nach dem wir uns vom ersten Schock erholt hatten, gingen wir ganz pragmatisch ran. Ich hatte ja noch die ursprüngliche (verrottete) GTI Karosse. Also dort mal ran und die betreffende Partie aus der B-Säule heraustrennen und mal nach einer Lösung suchen:

Dann vorsichtig das Deckblech herausgetrennt:

und dann das Deckblech an der frischen Karosse herausgetrennt.


und siehe da, der Unterbau ist gleich! Ergo müsste das 77er Deckblech ja auch in die 76er Karosse passen. Dazu hier mal das 76er Deckblech im 77er Unterbau:

So schaut es dann aus, wenn das 77er Blech in der 76er Karosse sitzt:

Zum Anpassen machte sich der Türbolzen gut, der ja exakt auf der Bohrung des Unterbaus sitzen muss. Übrigens war hier gerade die Rostschutzgrundierung alle, daher die Silber-Farbe 😉

Das ganze dann noch auf der anderen Seite.
Herausgetrennt:

und eingebaut:

Damit war das Kapitel Türen anpassen erledigt. Interessant war übrigens die Fahrertür, wo ich zum Schluss 3 verschiedene neue Türen zur Auswahl hatte. Alle drei waren nagelneue originale VW Ersatzteile und alle haben unterschiedlich gepasst! Teilweise waren am Dachholm bis zu mehrere cm Platz! Solche gravierenden Unterschiede bei originalen Ersatzteilen hatte ich nicht erwartet. Letzten Endes habe ich die alte Tür strahlen lassen und verwendet. Die hatte doch am besten gepasst. Für die Beifahrerseite war es übrigens ein altes Ersatzteil mit grauer Grundierung und VW-AUDI-NSU Aufkleber was sofort gigantisch gut gepasst hat.

Hier Bilder von einer neuen Tür auf der Fahrerseite und deren Spaltmaße:

Im Vergleich dazu meine aufgearbeitete alte Tür – deutlich besser:

Da es bei dem Projekt nicht genug Überraschungen geben kann, standen wir schon wieder vor dem nächsten Rätsel. Diese Bohrungen unten an der B-Säule erschienen mir irgendwie nicht mehr original, nach dem ich die Rückseite gesehen hatte. Vorn superglatt und mit einem Gummistopfen mit VW-Teilenummer (!) verschlossen, aber hinten ein Grat, der doch so nicht ab Werk gewesen sein kann.

Von vorn:

dahinter:

Mit Hilfe von Erik und Frank konnte ich das Rätsel lösen. Offensichtlich gab es bei VW eine Anweisung bzw. Empfehlung durch Herstellen von Bohrungen nachträglich Wachs zur Rostvorsorge in die Karosse zu pumpen. Festgelegt waren die Bohrlochgröße und der zu verwendende Gummistopfen (mit VW-Teilenummer).
Also…die Löcher auch noch schließen…später 🙂

Und der nachträglichen Löcher nicht genug, noch 2 weitere entdeckt:

Die entstanden durch nachträglich montierte Türablagen aus dem Original-Zubehör (Kamei). Die sollten später auch geschlossen werden.

Zu guter letzt stand noch das grundlegende Überarbeiten der Radhäuser und Radläufe auf dem Programm.
Beim Sandstrahlen war ja die Karosseriemasse in den Radhäusern nicht abgegangen, sodass ich bei allen vier Radhäusern nochmal ran musste. Letzten Endes auch eine gute Entscheidung. Ebenso mussten noch einige Kleinigkeiten angepasst werden.
Die Kleinigkeiten also zuerst 😉

In den hinteren Radläufen wurden die Bohrlöcher an den Außenseiten, die zur Befestigung der Steinschlagecken gedacht waren, geschlossen. Es kommen später die GTI Verbreiterungen drauf.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, das ich zu Befestigung der Radlaufverbreiterungen nach einer Alternative gesucht hatte? Ab Werk sind die Verbreiterungen im Blech verschraubt, was mir auf Grund der Rostanfälligkeit nicht gefällt. Verkleben wollte ich die Verbreiterungen nicht, falls man doch mal ran muss, wenn’s nur um das Saubermachen geht. Also habe ich mich dafür entschieden, die Bohrlöcher zu viereckigen Öffnungen aufzufeilen, sodass ein sich selbst spreizender Plasteclip reinpasst. Der Plasteclip wird nach dem Lackieren nur eingesteckt und die Schraube in diesen reingedreht. Damit sollte das „Metall-auf-Metall“ Problem und damit Lackschäden mit Rostgefahr gebannt sein…
Die Löcher sehen dann so aus:

Auf nachfolgenden Bildern sieht man die Löcher auch immer mal ganz gut.
Denn als nächstes ging es an besagte Radhäuser. Als erstes vorne rechts:
Der noch unbehandelte Dom, da wo das Strahlgut nicht hinkam:

und gereinigt:

Und weiter gings:

vorne rechts ohne weitere Vorkommnisse fertig:

Also weiter mit hinten rechts….nicht ohne Überraschungen….

Es gibt auch Ecken, in denen man sich mal ordentlich verrenken kann 😉

Aber da waren sie wieder unsere Probleme…ROST…ROST…ROST…und das unsichtbar unter dem Karosserieschutz!

Teilweise war ich dann leider durch…also nochmal Blech ersetzen und schweißen:

Den restlichen Teil auch noch geschliffen und dabei gleich mal eine lose Haltelasche vom Entlüftungsschlauch abgefetzt (links von der noch vorhandenen)…die war einfach auch weggerostet…musste wieder mittels eines neuen Blechstreifens ersetzt werden.

Am „schönsten“ zu bearbeiten ist aber die Ecke oben links mit dem Tanklochausschnitt. Um die Schweißnähte zu verschleifen ist echt Geduld notwendig. Habe versucht es so gut wie möglich hinzubekommen…

Naja und dann wieder schleifen, schleifen und schleifen…im hinteren linken Radhaus:

und:

Aber auch das hat sich gelohnt, da diverse Schweißarbeiten im Innenraum unter den Karoschutz durchgeschlagen waren und rosteten:

und auch hier habe ich bis ins Details gearbeitet, wir wollen ja keinen Rost mehr:

Im Anschluss noch vorne links, ohne weitere Vorkommnisse 😉

Fertig:

Zur Ausführung der Arbeiten hatte ich mich für dieses Gerät entschieden. Sicherlich etwas zeitaufwendiger und mächtige Drecksarbeit, aber dafür recht schonend für die Blechoberfläche.

Und hier noch einige „Blech-Impressionen“ 🙂 :

Damit war nun das Kapitel der tiefgründigen Karosseriearbeiten zu gefühlten 98% abgeschlossen. Diverse kleine Löcher, vergessene kleinere Anpassungsarbeiten hatte ich mir aufgelistet und sollte der Lackierbetrieb mit den Vorbereitungen vor dem Lackauftrag gleich mit erledigen….

Und deshalb war nun die Zeit gekommen sich von der ursprünglichen 76er GTI Karosse zu verabschieden. Dazu hab ich noch so das ein- oder andere Teil herausgetrennt…man weiß ja nie 😉
Und dann ging er auf den Schrott…

Am Ende war ich froh darüber die Karosse getauscht zu haben…denn beim letzten heraustrennen kam noch mehr sinnloser Kram zum Vorschein…a lá Bastel- und Knetstunde der „großen Gruppe“ der „Golf 1 KiTa“ 😉 :

Nun war die Suche nach einem Lackierer angesagt. Das ganze sollte natürlich in absoluter Perfektion erfolgen.

Direkt nach dem Beenden der ganzen Schweißarbeiten habe ich mir noch einen anderen Traum erfüllt. Ein Rallye Golf 2 sollte es sein…den hatte ich schon länger auf der Suche-Liste und fand ihn bei einem anderen Auto-Liebhaber, der auch verschiedene schicke 1er sein Eigen nennt. An dieser Stelle nochmal Dickes Danke Ludwig! 🙂

An Hand des Rallye Golfs wollte ich gleich einen ortsansässigen Lackierer (mit gutem Ruf) testen, denn der Rallye hatte neben diversen Arbeiten auch einen neuen Lack nötig. Nach Abschluss der Vorarbeiten leistete der Lackierer seine Arbeit. Die Qualität war…sagen wir mal so…ganz o.k., aber nicht perfekt und damit ungeeignet für meinen 76er GTI.

Hier zwei Bilder vom Rallye nachdem er in den Originalzustand zurück versetzt und angemeldet war:

Der Rallye hat riesigen Spass gemacht und war eine einmalige Erfahrung. Mittlerweile habe ich ihn zu Gunsten unseres Hauskaufs an einen Sammler abgegeben. Er steht nun in Berlin zwischen weiteren Golf 2, u.a. Edition One und Blue. Eventuell wird er später mit 16VG60 Technik wie sie im Limited verbaut war „aufgerüstet“, so sein neuer Besitzer…der die gesuchte 3G-Technik noch da hat 😉

Aber meine Sorge einen fähigen Lackierer zu finden, war noch nicht vom Tisch….

MfG
Matthias


   
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 erik
(@erik)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 20 Jahren
Beiträge: 2294
 

Hallo Matthias,

tolles Kapitel!
Den Rost kenne ich auch von meinem "76-er".
Mann muss wirklich jede Ecke kontrollieren. Rost kann es wirklich überall geben, auch an Stellen wo mann denkt "da Rostet der ja nicht". Ja ja, guck mal ein zweites mal genauer hin.

Un dann alle Karosserie-Unterschiede!
Du hasst das Problem alle Unterschiede von 76 zu 77 zu finden.
Ich damals die Unterschiede von 82 zu 77.
Wie du, und ich damals, bemerkst hasst, es sind erstaunlich viele. Viel mehr als mann auf anhieb denkt.

Ein wirklich dickes Lob für deine Aufmerksamkeit und Mühe die du auch im kleinsten Details steckst.
Da wird am Ende ein GTI dastehen der normal nur in Traumen vorkommt. 😉

MfG

Erik


   
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 clas
(@clas)
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Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
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Moin Matthias,

na endlich hört man mal wieder was vom GTI. Hat ja ein ganze Weile gedauert 😉

Aber so ein Haus ist ja schließlich eine ganz andere Herausvorderung. Wir stehen hoffentlich bald davor. Zum Glück ist mein Golf ja schon fertig 🙂

Tja, und ich hatte das Problem diverse baujahre auf 75 umzumünzen. So hat jeder sein Tun.

Gruß
Clas

PS: Der Unterschied meiner guten lackierung zu einer sehr guten Lackierung hätte mich mehr als der Aufbau der Karosse gekostet. Das war mir persönlichzu heftig. Aber mein 75er hat ja auch einen weitaus geringeren Wert nach der Fertigstellung.


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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Hi Clas,

prima das Du reinschaust, freue mich immer die treuen Leser zu finden 🙂
Und das trotzdem das der Jan das Teil immer noch nicht verlinkt hat *grummel*

Hab in der Tat momentan recht wenig Zeit für's Schrauben...das geht mindestens noch bis Mitte des Jahres...dann dürfte das schlimmste geschafft sein 🙂

Sag mal was hast'n für die Lackierung hingelegt? 🙂

Weiß ja inzwischen was es bei mir gekostet hat....der Bericht hängt ja noch ein bisschen hinterher 😉

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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Hallo Matthias,
alter Schwede,da hast du dir´s ja gegeben !!!
Aber das mit deiner Motorhaube geht so nicht.
Die 76/77er ist innen von der Prägung anders.
Nach deiner letzten Mail,war das mit der Karosse umschweissen,vielleicht auch nicht unbedingt nötig,da ja die Karosse für den 06/76 GTI fast optimal gepasst hätte.
Aber sonst ist es ein toller Bericht,den jedesmal aufsauge.
Gruß Jochen


   
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(@Anonym)
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Hallo Jochen,

jup...volles Programm, soll am Ende ja gut werden 🙂
Mit der Motorhaube hast Du richtig erkannt....ist bereits in Arbeit....gar nicht so leicht da noch eine halbwegs gute zu finden. Die meisten waren extrem verbeult oder hatten Knicke vom Zudrücken drin...Rost mal noch gar nicht erwähnt.

MfG
Matthias

P.S. Die Karosse wäre ideal gewesen für einen 176er GTI 😉
...genau das hab ich (und auch andere) auch schon gedacht....


   
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 clas
(@clas)
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Beiträge: 717
 

Moin Matthias,

in letzter Zeit ist es bei den Restaurationsberichten ja eher dünn zugegangen. ich schau immer mal wieder rein. Leider gibts von den anderen auch nix neues.
Meine Lackierung hat 1400€ gekostet.
Wie schon gesagt, der Classic Data Wert lag damals weit unter 10000€. Beim 76er GTI sieht das natürlich anders aus. Für den Preis bin ich sehr zufrieden. Ich seh das eher als Gesamtkonzept, und wollte kein Museumsstück. Ich habe mich auch bewusst dafür entschieden nicht alle Teile in den Neuzustand zu versetzen. Außerdem wird die Zeit kommen, wenn die erste Lackmacke kommt. Das ist dann kein Weltuntergang, wie eine Lackierung für 4000€!
Ich hatte mal ein Gespräch mit einem 123er Fahrer, der hat einen Haufen Geld für seine Lackierung ausgegeben und es war ihm auch total wichtig. Dann hat er die Haube aufgemacht und dann kam das Entsetzen. Total versiffter Motorraum und Kotflügelschrauben in allen Farben des Regenbogens. Was hilft hier noch die Toplackierung?
Das sieht bei dir natürlich anders aus 🙂

Gruß
Clas

PS: Das Fahren des Golfs macht unglaublichen Spass und ich würd wieder so machen. 🙂 🙂


   
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