Restauration Golf 1...
 
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Restauration Golf 1 GTI Bj. 1976

(@scirosto)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 89
 

@Matthias, mein Beileid!
Was gibt es doch für Ar.....r.
Gruß Oli


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Kapitel 10 – (Ver)sandstrahl(t) nochmal

Hallo alle zusammen,

nach dem ich nun seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr geschrieben habe, melde ich zurück. Das Projekt ist nicht aufgegeben, es hat quasi „geruht“ 🙂

Nachdem nun im Juni diesen Jahres der Diebstahl vom R32 reguliert wurde, hab ich mich auf die Suche nach einem neuen Alltagswagen gemacht. Ein Passat Kombi der 3C Reihe ist es geworden. Ein guter gebrauchter 2l TFSI, der auch gut Spass macht...nur irgendwie merkt man auch die 2 Zylinder weniger 😉
Während dessen fuhr ich aber einen Golf 2 Rallye, den ich mir im Zeitraum März-Mai fertig gemacht hatte.

Zurück zum GTI:
Nach den ersten zwingend notwendigen Schweißarbeiten sollte das Sandstrahlen vorbereitet werden. Dazu hier es erst einmal, den Unterboden am GTI sauber abzukratzen. Dazu habe ich eine Kippvorrichtung (ursprünglich für einen Trabant gebaut) genutzt und den ganzen U-Schutz abgekratzt:

Immer schön fleißig kratzen:

Fazit: Die Bodenbleche sehen ganz gut aus! Das Frontblech aber weniger schön:

Innen blieben nur Klebereste, die der Strahler wegbekommen sollte:

Immer schön Aufräumen:


Das alte Vogelnest aus der Stoßstangenaufnahme musste nun auch weichen:

Soweit war dann erst einmal alles vorbereitet und es sollte ein Termin mit dem Sandstrahler gemacht werden. Der Sandstrahler, ein Bekannter vom Werkstattchef, wollte alles an einem Wochenende durchführen. Nur blöderweise haben die beiden unter sich das betreffende Wochenende ausgemacht, ohne mir bescheid zu geben. Ende vom Lied war, dass das Auto beim Strahler stand (ca. 80km weiter weg) und ich keine Absprachen mehr treffen konnte. Hmm...nun gut dachte ich, wird schon klar gehen. Das es mal wieder nicht so war, zeigte sich später.
Hier erst mal Bilder die der Sandstrahler während der Arbeit gemacht hatte (löblich von ihm mir unaufgefordert eine CD zusammenzustellen). Das nackte und noch nicht grundierte Blech:

Man kann hier schon gut erkennen, das der originale Karosserieschutz nicht abzustrahlen geht und gut Nacharbeit erfordert. Anmerkung: „O-Ton-Sandstrahler: Das bekomme ich alles ab“...ohne Worte...hier noch mehr:

Alle die hellen Stellen durfte ich später per Hand nachschleifen. Dem aufmerksamen Betrachter ist sicherlich aufgefallen, wie abenteuerlich der GTI da „in den Seilen hängt“. Das war so abenteuerlich, dass beim ersten Versuch ein Schaden an einer Dachstrebe entstanden ist. Gott sei Dank hat der Mann das beim zusammenziehen des Spanngurtes schnell bemerkt und somit weiteren Schaden verhindert!
Dennoch galt es nun eine stelle wieder nachzubessern, ärgerlich. Gott sei dank nur innen etwas gedrückt, außen alles i.o.! Die entstandene Delle lies sich später wieder herausziehen....man hat ja sonst nichts zu tun...
Hier hängt er gut in den „Seilen“:

So sah die Delle aus:

Immerhin waren alle Kanten sauber bearbeitet und der Unterboden prima:

Nach dem alles so fein sauber war (der Sandstrahler hatte wirklich penibel alle Ecken vom Strahlen gesäubert!), wurde mit 2K grundiert:

Zurück auf der Bühne für anschließende Arbeiten:

Insgesamt gilt zu sagen:
Positiv:
Ich hatte nun (irgendwo im Sommer 2009) eine gestrahlte und ordentlich grundierte Karosse stehen. Nicht gestrahlt wurde (auf meinen Wunsch) das Dach, sondern nur die Regenrinnen und Kanten, somit blieb das Dach vor möglichen Schäden wie Beulen verschont. Die größeren Blechpartien hatte ich innen bewusst mit den Dämmatten belassen, was sich auch als hilfreich erwies. Es waren nur vereinzelte kleine Verformungen an Blechen zu erkennen, die aber einem Lackierer nicht die berüchtigten Grauen Haare machen sollten 🙂

Negativ:
Ich musste noch einige Dinge per Hand nachschleifen (z.B. alle Radhäuser), was mich aber nicht beunruhigte. War eben noch ein bisl Arbeit...
Schlimmer empfand ich u.a. das der gute Strahler meine alten Kotflügel wörtlich „zur Sau“ gemacht hat. Die Dinger waren zwar verrostet, hätte aber ein Profi richten können. Jetzt sahen sie aus, als wären sie frisch vom Traktor überrollt worden...
Gott sei Dank hatte der Strahler beim Abholen der Karosse die Motorhaube und die Türen vergessen. So blieb denen das gleich Schicksal erspart ...
Die Delle im Dachholm sollte durch meine Werkstatt kostenfrei gerichtet werden, damit konnte ich leben.

Am Ende habe ich wieder dazugelernt und kann nur feststellen, dass man seine Erwartungen bei „Wochenendhandwerkern“ und „freien Werkstätten“ nicht allzu hoch schrauben sollte.
Ein Profi wird’s perfekt machen, aber auch das doppelte kosten. Bei kommenden nächsten Entscheidungen wollte ich das berücksichtigen.
Im Übrigen hat mich die Erfahrung rund 600€ gekostet (Strahlen, Grundieren, Transport).

Im nächsten Kapitel wird sich zeigen, dass eine gestrahlte Karosse nicht wie geglaubt rostfrei ist, sondern auch hier und da noch Überraschungen bereit hält...

Ich hoffe ihr hattet Spass beim Lesen?

In diesem Sinne wünsche ich allen schon einmal frohe Weihnachten...

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo,
das steht mir alles noch bevor... Mein "Strahler des Vertrauens" hat schon zu DDR - Zeiten solche Arbeiten gemacht und wird von vielen speziell für solche Arbeiten empfohlen. Die gestrahlten Motoranbauteile waren jedenfalls erste Sahne.

Dann noch viel Spaß mit Deinem Projekt.

Tschüss Frank


   
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 erik
(@erik)
Meister
Forumsbeitritt: Vor 20 Jahren
Beiträge: 2294
 

Hallo Matthias,

beim anschauen deiner Bilder sind bei mir einige Fragen hoch gekommen:

1. Warum die Karosserie nicht komplett nackt gemacht vor den Strahlen und grundieren? Also Federbeine (vorne und hinten) raus, Achslenker raus, Hinterachse raus. So kommt mann nicht an wichtige Stellen wie Hinterachsaufnahme, Federbeinaufnahmetoepfe. Sind diese Stellen jetzt "unbehandelt"?

2. Reine Neugier: Bei dein Golf fehlen diese lange "U-formige" Versteifungsbleche am Bodenblech (links und rechts im Fussraumbereich der Vordersitze)? Hatten die ersten Golfen diese Bleche nicht?

An sonsten, war wieder ein schoenes Kapitel um zu lesen.

MfG

Erik Meussen


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

@Frank:
Mittlerweile kenne ich auch Sandstrahler, die bessere Arbeit machen...aber man lernt halt immer dazu.

@Erik:
Zu 1:
Stimmt da hast Du recht, das war in der Tat absolut nicht hilfreich, das die Achsen komplett drin geblieben sind. Das wollte ich eigentlich auch mit dem Sandstrahler besprechen, bevor er loslegt. Dazu hatte ich ja leider keine Chance mehr...naja...so hat er quasi drum herum gestrahlt...Die verdeckten Stellen hab ich hinterher per Hand nochmal geschliffen. Dazu stell ich im nächsten Kapitel noch Bilder ein 🙂

Zu 2:
Gut gesehen! Soweit ich weiß, sind die Bodenbleche in der Form bis mindestens Modell 78 so gebaut gewesen. Eventuell kam der Wechsel auch erst mit dem Modell 80...müsste man mal nachschlagen 😉

MfG
Matthias


   
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(@otto16v)
Wenig aktiv
Forumsbeitritt: Vor 15 Jahren
Beiträge: 18
 

Hallo Matthias

Ein wirklich hochinteressanten Umbaubericht hast du hier den ich auf jeden fall fleißig weiterverfolgen werde
mfg otto


   
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 clas
(@clas)
Vollprofi
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 717
 

Moin Matthias,

endlich liest man wieder was von deinem Projekt. Toll! Hat wieder spass gemacht. Bin auf die folgenden Berichte gespannt.
Ne Frage noch: wofür sind die Löcher in den Seitenteilen an der Innenseite der B-Säule zwischen dem Schweller und der ersten Sicke? Hab ich noch nie gesehen.

@Erik: Ich hab mal bei meinem 75er geschaut. Ist mir gar nicht aufgefallen, daß die Bleche am Unterboden unterschiedlich sind. Es bewarheitet sich mal wieder: 74/75 ist alles anders. Hier noch der Beweis:

Gruß
Clas


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Moin Clas,

die Löcher waren mit Gummistopfen verschlossen, aber wofür die waren...gute Frage!
Sah auch aus wie original, also nichts nachträglich gebohrt.
Ich muss direkt mal noch die B-Säule meiner Ursprungskarosse prüfen...ob das auch da so ist. Sonst müssen die Löcher noch zu 🙂

Hmmm der Unterboden ist bei unseren Autos gleich, wie gesagt, bis 78 auf jeden Fall. Könnte sein, das mit MJ.80 vielleicht der Wechsel kam...müsste mal jemand nachschlagen, der die Unterlagen dazu hat 😉

Viele Grüße
Matthias


   
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 clas
(@clas)
Vollprofi
Forumsbeitritt: Vor 16 Jahren
Beiträge: 717
 

Ich hatte ja mal anklingen lassen, daß ich nicht so der Freund vom Sandstrahlen bin, wobei ja Sandstrahlen der falsche Ausdruck ist.
Und wenn ich deinen Bericht so lese sehe ich mich darin auch bestätigt. Ein Glück, daß du die Haube und die Türen vergessen hast. Wer weiß, wie die heute ausgesehen hätten, wenn man das von den Kotis liest.
Strahlen würde für mich auch nur bei rostigen Stellen (wie bei dir hinter dem Hosenrohr) wo noch gesundes Blech vorhanden ist und bei haufenweise Lackschichten infrage kommen.
Ansonsten ist es eher wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Meiner Meinung nach war dein Wagen viel zu gut fürs Strahlen.
Nich böse sein, ist nur meine persönliche Meinung.
Freue mich auf weitere Berichte!

Ach so, mein 75er hatte die besagten Löcher nicht. Hatte auch mal einen 79er, der hatte sie auch nicht. Echt komisch.

Gruß
Clas


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hi Clas,

über sachliche Kritik kann ich doch nicht böse sein, im Gegenteil!
Es zeigt, wie unterschiedlich der einzelne an Projekte herangeht.
Ich bin eher der Typ, der dann lieber ein größeres Stück Blech austauscht, als nur kleine Teilabschnitte 😉
In einem späteren Kapitel kann ich das auch noch ein bisschen mit beschreiben. Nicht alles was von außen "sauber" ist, egal ob geschliffen oder gestrahlt, ist von innen rostfrei! Man glaubt gar nicht wie viele Stellen es gibt, die man so von außen gar nicht erkennen kann!

Was mich bei Sandstrahlen beeindruckt hat, ist die Tatsache, das diese unendlich vielen kleine Roststellen absolut sauber geworden sind und es sich so recht leicht bewerten lässt, in wie weit Bleche großflächig oder nur abschnittsweise getauscht werden müssen.

Auf einigen Bildern sieht man das ganz gut, z.B. die Kariöse A-Säule auf der Fahrerseite oder die Übergänge vom Frontblech zu den Radhäusern.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so clean bekommen hätte, wenn ich das "nur" geschliffen hätte 😉

Aber die komischen Löcher...die machen mich jetzt nervös...werde ich demnächst mal die alten Seitenteile heraussuchen und prüfen. Die hatte ich noch (teilweise) herausgetrennt 🙂

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

N'abend alle zusammen,

hab mich soeben mal in die Kälte rausgeschlichen und nach den Bohrlöchern geschaut.
Ich kann nur sagen...ayyyy karamba, verdammte axt, verflixt und zugenäht usw.

Die Löcherle sind in der Tat "nachgerüstet"!
Siehe hier:

und hier:

Ich denke man kann ganz gut erkennen, das die Löcher leicht unrund sind und hinten auch noch ein bischen Grad dran ist.

Hmmmpff...hab ich wohl nicht so genau hingesehen und werd' da wohl noch etwas auf meine to do liste setzen müssen 🙁
Offensichtlich eine art Zwangsentlüftung. Ich kann mich erinnern, dass die Gummistopfen ein winziges Loch in der Mitte haben. Die habe ich aber im Anbetracht der Tatsache von aktuell -6 Grad Celsius nicht raussuchen wollen 😉
Deswegen liesen sich die Türen wahrscheinlich auch bombastisch (vielleicht schon verdächtig) leicht schließen!?

Hat jemand vielleicht alte VW-Unterlagen, wo derartige Problemlösungen drin stehen und mal nachsehen kann, ob soetwas ein offizieller "Nachrüstvorgang" war?

MfG
Matthias


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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Hallo,
ich vermute was anderes: Hohlraumkonservierung. Damit die Verkleidungen dazu nicht ab müssen, hat man dort Löcher für die Sprühsonde gebohrt - das ist zumindest für mich die beste Erklärung. Dass die hereingefallenen Späne wieder für neue Rostnester sorgen können, sei mal dahingestellt.

Tschüss Frank

PS: eben nachgeschaut: Loch 9.8 mm zu verschließen mit N 20 024 1. Ist eigentlich für die Bohrung in der Tür gedacht, aber im Karo - Leitfaden etwas "dumm" dargestellt, so dass man meinen könnte, man muss in den B-Holm bohren.


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hi Frank,

ist eine Möglichkeit, allerdings war da kein Tropfen Wachs o.ä. im Schwellerbereich oder der in der Seitenwand drin.
Aber wenn es da etwas im Leitfaden gibt, kannst Du gern mal hier einstellen, ist bestimmt interessant.

MfG
Matthias

P.S. Die Späne, die da auf dem Bild noch drinliegen, sind erst nach dem Sandstrahlen reingekommen. Die haben mit einer Instandsetzung weiter oben am Blech zu tun, will aber mal noch nicht zuviel verraten, kommt später im Bericht 😉


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo Matze,

schön wieder Deinen Bericht weiter zu lesen. Auch ich bin noch dabei bei meinem Auto und werde auch wenn ich fertig bin einen Bericht schreiben.

Mein Auto hatte ich auch beim strahlen - allerdigns komplett ausgebeint und nackig. Hab ihn wie du allerdings ohne die Seitenteile strahlen lassen. Ansonsten alle Kanten, Unterboden, Radhäuser und Motorraum. Im Moment sind nur noch Kleinigkeiten zu machen, bisschen Abdichten neu, Hauben und Türen teilstrahlen und dann kann er endlich zum Lacker.

Überlege grad noch ob ich Achsen Federn, Stabi und so nach pulverbeschichten lasse. weis aber auch nicht wie teuer sowas ist. Na mal sehen.

Meinst du wir können Dein Auto im Juli bewundern????

Gruss Normen


   
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(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
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Die Löcher wurden meist zum Hohlraumversiegeln gebohrt, die waren damals zu faul das Auto zu zerlegen.


   
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