Nochmal Öldruck bei...
 
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Nochmal Öldruck beim 83er GTI

(@joerg)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 12 Jahren
Beiträge: 279
Themenstarter  

Moin und Hallo,

vor etwa 6 Wochen hatte ich hier mal angefragt, welche Ursache es haben kann, dass mein GTI nach der Winterpause nach dem Start recht lange brauchte, bis die Öldruckleuchte verloschen ist und der Motor ruhig lief, etwa gefühlte 7-8 Sekunden hat er deutlich vernehmbare Klapper-und Laufgeräusche verursacht. Dann alles O.K.
Nun hat er Pfingsten gut 3 Tage gestanden und nach dem Start hatte ich ein ähnliches Phänomen, nur zeitlich kürzer: Die Öldruckleuchte brauchte etwa 3-4 Sek. bis zum Verlöschen und der Motor gab kurz deutliche Laufgeräusche von sich, wie es nach dem Ölwechsel normal wäre, dann alles Bestens, der Öldruck passt zu den geforderten Werten (bei gut 80 Grad C liegt er bei 2000 U/Min. bei knapp 3 bar) Meine Frage ist: Kann dort durch das Stehen eine Leitung "leerlaufen" und kann es sein, dass meine Ölpumpe "reif" ist? (Ich hatte in einem älteren Beitrag gelesen, dass ein sich spät aufbauender Öldruck mit der Pumpenleistung und dem Verschleiss der Lagerschalen zu tun haben kann) Ach ja, der Gute braucht etwa einen 3/4 Liter 15 W 40 auf 1000 KM, eigentlich auch nix Bedrohliches... Ich mach mir halt so meine Gedanken, ob ein Ölpumpentausch Besserung bringen könnte...und die zukünftige Laufleistung erhöhen!;)

Gruss und Danke für die Mithilfe an Alle

Jörg



   
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(@frank-weiss)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 11 Jahren
Beiträge: 220
 

Hallo,
also 3/4 Liter Öl auf 1.000 km ist zwar deutlich in der (damaligen) Toleranz (bis zu 1.5 l / 1.000 km), aber doch schon recht viel. Dann wäre die Frage nach dem Fahrprofil und "Stil". Wenn ich mit meinem nur so dahin rolle, brauche ich fast nichts, wenn ich den sehr oft und zügig über die Autobahn quäle, dann habe ich auch mehr Ölverbrauch. Gut, der "9A" ist nicht direkt mit dem "DX" vergleichbar, und ich habe 10W-40 drin.
Wenn man bedenkt, dass der 0.3 bar Schalter oben am Kopf, also am Ende des Kreislaufes, sitzt, dann ist es schon mal normal, dass es einen Augenblick länger dauert, bis die LED ausgeht. Aber ich kann mich nicht entsinnen, dass das 3-4 Sekunden gedauert hat, bis an meinem Restaurationsobjekt (DX) die LED aus ging - und der Motor läuft manchmal über Monate nicht. Beim nächsten mal achte ich darauf.
"Verschlissene Lager" kann ich mir schlecht vorstellen. 80°C Öl, 2.000 U/min und knapp 3.0 bar Öldruck sprechen eigentlich keine schlechten Vorboten aus. Möglich wären eher verschlissene Ventilführungen / verhärtete Schaftringe, so dass das Öl im Kopf in den Brennraum gelangt (der Kopf im Stand bei heiß abgestelltem Motor also leer läuft) und dort beim nächsten Start / Fahrt verbrannt wird. Ebenso können verschlissene / schadhafte Kolben(ringe) bzw. Zylinderlaufbahnen derartigen Ölverbrauch verursachen, bzw. alles in Kombination.
Das dicke 15er Öl hat aber auch einen Nachteil: Bis es durch die ganzen Kanäle oben im Kopf angekommen ist, dauert es bei kaltem Motor etwas länger.
Ich würde das mal mit 10W-40 und neuem Ölfilter probieren, der Ölverbrauch sollte damit nicht noch höher ausfallen, da warm beide Öle die 40er Klasse haben. Die Ölpumpe kann man ausbauen und meines Wissens das Zahnflankenspiel prüfen. Ein Ersatz der Pumpe ist grundsätzlich kein Fehler, aber was nicht sein muss...

Tschüss Frank

PS: Eine Kompressionsmessung ergibt bei Motoren mit erhöhtem Ölverbrauch nicht zwangsläufig ein reales Bild. Verschlissene Zylinder / Kolben können dabei gut kaschiert werden, da sie den relativ geringen Kompressionsdruck (10 - 13 bar) mit dem zwischengelagertem Öl gut abdichten können, jedoch nicht mehr den wesentlich höheren Verbrennungsdruck nach der Zündung des Gemisches.



   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 11 Jahren
Beiträge: 145
 

Morgen ihr beiden,
wenn ein Motor nach dem Ölwechsel einen Moment braucht, um Öldruck aufzubauen, dann ist das normal. Die leergelaufenen Leitungen in Block und Kopf sowie der Ölfilter wollen ja erstmal wieder aufgefüllt werden. Das wäre soweit in Ordnung.
Auch ein Ölverbrauch von einem 3/4 Liter auf 1000km kann man noch, wie Frank schon angemerkt hat, je nach Fahrweise als akzeptabel bezeichnen.
Was mir aber nicht gefällt:
NUR drei Bar Öldruck bei gerade mal 80 Grad (wir sprechen nicht von 110-120 Grad!) und 2000 Umdrehungen, gepaart mit Klappern beim Anlassen. Der Druck ist für meinen Geschmack zu niedrig, mein Saugdiesel hat bei gleicher Drehzahl deutlich über 5 Bar und bei Vollgas sieht man die Nadel des (ungedämpften) Manometers bei 6,5 Bar tanzen. Warum? Weil das ÜBERDRUCKVENTIL da anspricht.
Womit wir beim Thema wären:
Durch ein klemmendes Überdruckventil das nicht sauber schließt, können die Leitungen Leerlaufen, sowie der erzeugte Ökldruck zu niedrig sein. Auch kann die Saugleitung vom "Sumpf" zur Pumpe undicht sein.
Wäre es meine "Baustelle", so würde ich mir mal die Ölpumpe genauer ansehen, sprich ausbauen und prüfen.
Das Flankenspiel der Zahnräder ist nicht so dramatisch, aber das axiale Spiel zum Gehäuse sollte sich im niedrigen zehntel-mm Bereich bewegen, sowie die Anlaufflächen der Zahnräder riefenfrei sein.
Der 110/112PS-Motor sollte wie der Turbodiesel die große Ölpumpe haben, also mit den breiteren Zahnrädern (gegenüber dem 70PS Benziner), da bei diesen Motoren ja auch noch der Ölkühler/Turbolader am Kreislauf mit dranhängt.
Prüf mal die Pumpe, wenn nichts anderes mehr hilft. Lagerschaden an der KW würde sich als Klappern bei WARMEN Motor äußern.
Gruß, Stefan.



   
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(@sebastian-heiss)
Ehrenmitglied
Forumsbeitritt: Vor 20 Jahren
Beiträge: 4327
 

Moin,

nun muß ich doch auch noch meinen Senf dazugeben. 😉

Ich stimme Frank weitestgehend zu und würde genau so vorgehen.

Der Öldruck mit 3 bar bei 2000 U/min und 80° Öltemperatur ist selbst nach VW-Vorgaben völlig in Ordnung - VW schreibt "mindestens 2 bar" bei obigen Vorgaben. Mein Trophy hatte auch nicht mehr, da lagen bei Vollgas und 100° warmem Motor nie mehr als 5 bar an und im Leerlauf hatte er teilweise 0,5 bar.
Allerdings kenne ich es auch nur so, daß nach einem Kaltstart die Lampe innerhalb von 1 Sekunde erlischt und dann auch ein Druck von ca. 4-5 bar im Zylinderkopf anliegt. Ich kenne aber auch keinen nennenswerten Ölverbrauch - sowohl der Trophy als auch mein Diesel verbrauch(t)en unter einem Viertelliter auf 1000 km.

Von daher ist wenn nichts anderes hilft eine genauere Untersuchung der Ölpumpe sicher kein Fehler.

Gruß Sebastian



   
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(@joerg)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 12 Jahren
Beiträge: 279
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Moin und Hallo,

Danke für die Mithilfe! Ich werde mir das Thema Ölpumpe vornehmen, eine neue von FeBi kostet nicht die Welt und auf einen erneuten "Motor-Fällt-Aus-Wegen-evtl.-Mangelndem-Öldruck" habe ich keine gesteigerte Lust!;)

Gruss und schönes WE!

Jörg



   
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(@joerg)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 12 Jahren
Beiträge: 279
Themenstarter  

Noch eine Frage habe ich:

Ölpumpe ist bestellt von FeBi, brauche ich da irgendeine Dichtung neu, abgesehen von der Ölwannendichtung, wenn getauscht wird? (Bei meinem WiGo mit 50 PS GG-Motor musste eine Dichtung am Ölpumpengehäuse ersetzt werden, die die Pumpe zum Motor hin abdichtet, sonst baut sich kein Druck auf)

Danke noch mal und Gruss!

Jörg



   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 11 Jahren
Beiträge: 145
 

Hallo Jörg,
wenn du gerade bei den Dichtungen bist, würde ich noch den O-Ring am Zündverteilerfuß mitbestellen, denn es kann sein, daß du den Verteiler evtl. ausbauen mußt, um die Pumpenwelle wieder richtig in die Verteilerwelle einstecken zu können. Zündung nachher einstellen nicht vergessen.
Und evtl. den O-Ring an der Saugleitung. Eine Dichtung zwischen Pumpe und Motorblock gibt es nicht, das ist eine geschliffene Fläche.

Zur Ölpumpe ansich: Diese ist völlig anders aufgebaut, als bei den "kleinen" Motoren mit 1100 oder 1300ccm.
Es gibt zumindest beim DIESEL zwei verschiedene Ausführungen: die Zahnradbreite beträgt beim Saugdiesel 26mm und beim Turbodiesel 30mm. Ich nehme mal an, das die bei dir verbaute ebenfalls die breiten Zahnräder hat, auch wenn´s kein Diesel ist.
Laut RLF soll das Zahnflankenspiel neu 0,05mm und als Verschleißmaß 0,20mm sein, das AXIAL-Spiel als Verschleißgrenze 0,15mm (gemessen mittles Fühlerlehre und Lineal bei abgenommenen Pumpendeckel). Klingt nach wenig, ist aber wichtig, denn je mehr Öl seitlich an den Zahnrädern vorbei kann, umso weniger Öldruck ergibt sich bei einer bestimmten Drehzahl (von der die Fördermenge direkt abhängt).
Beim Thema Ölverbrauch liege ich mit Sebastian auf einer Linie (1/4 Liter ist absolut o.k.), aber viel schlimmer als ein wenig Ölverbrauch ist (scheinbar) GAR KEIN Ölverbrauch durch überwiegenden Kurzstreckenverkehr:
Vor der "großen Tour" stimmte der Ölstand noch, nach 500 Autobahn-km waren 0,8 Liter weg..... weil das unerwünschte Gesiff, welches beim Kurzstreckenverkehr zwangsläufig entsteht, aus dem Ölsumpf auskochte....
War das bei deiner Ölverbrauchsmessung vielleicht der Fall?

Grüße, Stefan.



   
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(@joerg)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 12 Jahren
Beiträge: 279
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Hallo Stefan,

genauso in etwa war dies im letzten Jahr: Nach 500 KM 0,5l "verdampft", Autobahnfahrt, aber ohne, den alten GTI zu quälen. (Max. 160 Km/h) Über den normalen Betrieb gibt es aber ähnliche Werte zu vermelden, sprich mal Überland, mal kurze Strecken usw. Ich achte halt immer darauf, dass der Ölstand nahe Max. ist, deshalb habe ich es gut im Blick. Wie Frank schrieb: Kriegt er die Sporen, ist es etwas mehr, fahre ich geruhsam und schalte immer bei 3000 U/Min. hoch, ist es weniger. Letztes Jahr hatte ich auch noch eine kleine Undichtigkeit am Ölfilter, da hat er evtl. auch ein wenig verloren.
Danke für den Tipp mit dem O Ring am Verteilerfuss, O Ring an der Saugleitung sollte bei der Pumpe neu sein, die ist komplett!

Gruss Jörg



   
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(@stefan-k)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 11 Jahren
Beiträge: 145
 

Hallo Jörg,
wenn du die alte Pumpe ausgebaut hast, würde ich sie aber trotzdem rein Interessenhalber mal aufschrauben und analysieren. Weis man, wieviele km die Pumpe gelaufen ist?

Wäre vielleicht auch nicht schlecht, 2 Mal den Öldruck zu messen:
1 mal so wie es jetzt ist, bei 80 Grad und genau 2000 Umdrehungen. Und dann ein zweites Mal nach dem Pumpenwechsel bei gleichen Prüfbedingungen. Vorher-Nachher-Vergleich.
Hat sich nichts grundlegend geändert, muß der "Fehler" woanders liegen.
Bis dann, halte uns auf dem Laufenden.
Stefan.



   
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(@christian-r)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 12 Jahren
Beiträge: 202
 

Hallo Jörg,
hat nichts direkt mit dem Thema an sich zu tun, aber sieh Dir beim Zerlegen auch den Ölpumpenantrieb an Verteiler und Nebenwelle bezüglich Verschleiß an. Einen prüfenden Blick ist sicher auch die Nebenwelle selbst mitsamt Lager wert. Nicht, dass sich da die nächste Baustelle auftut.

Gruß
Christian



   
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(@saxcab)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 19 Jahren
Beiträge: 215
 

Vielleicht hab ichs überlesen- wie ist der Kilometerstand des Auos?



   
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(@joerg)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 12 Jahren
Beiträge: 279
Themenstarter  

Moin Andre´,

der GTI (Motor) hat aktuell knapp 160 TKM gelaufen. Es hat tatsächlich noch nirgends gestanden, wie hoch die Laufleistung ist. Die Kolbenringe sind vor 4 Jahren neu gekommen, Motor war auseinander, um ihn instand zu setzen, weil ich nach Kauf mit dem GTI liegen geblieben bin. Wie gesagt, Kolbenringe sind "neu", Ölpumpe blieb m.W. nach die alte. Ich bin gespannt, wie es wird, wenn wir aufmachen und die Pumpe ersetzt sein wird.

Gruss und nochmals Danke an Alle, die Tipps geben.

Jörg



   
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(@saxcab)
Fortgeschritten
Forumsbeitritt: Vor 19 Jahren
Beiträge: 215
 

Naja, 160tkm beim (wahrscheinlich nicht immer behutsam gefahrenen) GTI sind doch recht ordentlich.
Ich wage mal die Prognose, das durch die Pumpe keine große Verbesserung festgestellt wird und würde an Deiner Stelle neue Lagerschalen für die KW zusätzlich besorgen...



   
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(@sebastian-heiss)
Ehrenmitglied
Forumsbeitritt: Vor 20 Jahren
Beiträge: 4327
 

Hallo,

das sehe ich anders. Beim 1800er GTI-Motor sind 160 000 km eigentlich nicht besonders viel - bei halbwegs regelmäßiger Wartung halten die ungeöffnet meist 400 000 km und mehr.

Gruß Sebastian



   
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