Bin zur Zeit etwas neben der Kappe!!! Es ist natürlich keine 1,6L Maschine! Es handelt sich um die 1,8L und 66KW Maschine!!!

Hallo Bastian!

Ist der Motor tatsächlich am Ende seines ersten Lebens angelangt? Sprich ist die Kompression schlecht (den genauen Wert müsste ich erst nachschlagen bei Interesse) oder haben die Zylinderlaufbahnen die Verschleißgrenze erreicht oder sowas?
Die 1,8er Maschinen sind doch fast unkaputtbar, mir erscheinen ~170tkm etwas jung für eine Instandsetzung.
Was für Macken hat der Motor? Vielleicht sind die auf irgendwelchen anderen Bauteile zurückzuführen, so dass sie durch die Instandsetzung gar nicht behoben werden.

Aber zum Thema: Wenn Du weisst, wie man einen Motor instand setzt, dann schnapp Dir den zugehörigen Leitfaden von VW, da stehen alle Drehmomente und was Du sonst noch an speziellem Wissen zu Deinem Motor brauchst, drin.
Falls Du noch keine Erfahrung damit haben solltest, dann würde ich mir eher jemanden erfahrenes suchen, der die Instandsetzung mit Dir zusammen durchführt.

Viele Grüße, Dirk

Ich würde mit so einem Motor folgendes anstellen:

Kopf:
Prüfen auf Risse, Risse zwischen den Ventilsitzen sind tolerabel (bis 0,5mm, wenn ich mich recht entsinne).
Prüfen auf Verzug, ggf. planen lassen (wenn zulässig).
Ventile, Ventilsitze und Führungen prüfen, ggf. ersetzen, auf jeden Fall einschleifen.
Ventilschaftdichtungen erneuern.
Ventilspiel einstellen.
Nockenwelle prüfen
Anlageflächen für Ansaug- und Abgaskrümmer prüfen, ggf. bearbeiten

Außerdem würde ich mir vergleichsweise auch den Preis für nen neuen Kopf einholen, z.b. bei motorensuche.com

Block:
Zylinderlaufbahnen vermessen und Bohren und Hohnen auf die nächste Reparaturstufe. Dann auch Übermaßkolben und Ringe.
Kurbelwelle prüfen, ggf. polieren oder schleifen auf's nächste Reparaturmaß.
Alle Lager (Hauptlager, Pleuellager, Zwischenwellenlager) neu.
Alle Dichtungen neu.
Pleuel feinwuchten.
Kurbelwelle und Schwungscheibe wuchten, möglichst separat.
Ölpumpe prüfen, ggf. direkt ersetzen.
Pilotlager ersetzen
Zahnkranz am Schwungrad prüfen, ggf. wenden oder ersetzen.

Allgemein:
Verschleißteile neu. Alle Riemen, Spannrolle, Dichtungen, usw.
Dehnschrauben und selbstsichernde Muttern immer ersetzen.
Block und Kopf abdrücken lassen, wenn Verdacht auf Haarrisse besteht.
Beim Einbau einen Blick auf die Kupplung und das Ausrückelager werfen, im Zweifelsfall lieber tauschen. Auch alte Gummischläuche lieber prophylaktisch tauschen.
Vor dem Einbau auch Einspritzanlage und Zündung checken.

Gut ist es immer, den Motor zuvor laufen gesehen zu haben, so dass man weiß, ob er Öl oder Wasser verbraucht, qualmt und wie die Kompression ist.

Alle Arbeiten wie Bohren, Hohnen, Wuchten vom Fachmann ausführen lassen.

Ich hoffe, ich hab nichts vergessen.

Grüße, Dirk

Hallo!

Was Dirk geschrieben hat stimmt soweit, jedoch würde ich außenliegende Dichtungen und Riemen erst beim Einbau ersetzen, das ist besonders beim Zahnriemen interessant...
Andererseits entstehen häufig bei im Sommer instandgesetzten Motoren bei längerer Lagerzeit Standkorrosionsschäden durch Kondenswasser. Das ist Bei Benzinern oft nicht so schnell zu merken, jedoch bei einem Diesel führt es sehr schnell zu Kompressionsverlust durch festgegangene Kolbenringe. Daher würde ich den Motor lieber kurz vor der Benutzung Instandsetzen...

@ Dirk!

Wo hast du das Pilotlager beim Golf?

Sepp, der derzeit wieder einen Diesel aufbaut...

Nach einem kurzen Blick in den Leitfaden hab ich tatsächlich kein Pilotlager gefunden.

Hab in letzter Zeit wohl zuviel am Bulli geschraubt, der hat eines...

Gruß, Dirk

Hallo Bastian,
Hallo Dirk,

ich stehe vor einem ähnlichen Problem. Ich habe einen 1,8 DX Motor als Reserve günstig erworben. Der soll 150 tkm gelaufen haben, aber auch ca. seit 6 Jahren ausgebaut in der Garage gelegen haben.
Was kann/soll ich an dem Motor machen, damit er wieder "wie neu" ist, wenn mein verbauter (230 tkm) mal nicht mehr will.

Danke schon mal,
André

Danke für die zahlreichen Antworten und guten Ratschläge!!!

MfG
André

Vor dem Hintergrund des Oldtimer-Aspektes sei angemerkt, dass bei Klassikern (und zu denen zählen Einser-Gölfer ja nun mittlerweile) besonderer Wert auf matching numbers gelegt wird. D.h.: Originalmaschine, egal wie oft überholt, aber mit der Motornummer, die bei Auslieferung verbaut war. Die ist zwar in den VW-Datenblättern nicht vermerkt, wird sich aber bei der Bewertung im Rahmen von Wertgutachten immer bemerkbar machen.
Ganz Penible bauen die Originalmaschine aus, stellen sie beiseite und düsen mit einer anderen Maschine herum, um jederzeit auf die Originalmaschine rückrüsten zu können.

Hallo Harald,
ein interessanter Aspekt. Leider bin ich der 4 Halter und einer meiner Vorgänger hat den Motor schon mal getauscht. Zum Glück hat er wieder einen DX verbaut.
MfG
André

P.S.: Wo findet man diese Motornummer?

Hallo zusammen!

Wie gehe ich eigentlich bei einem Motor vor, der zwar eingebaut ist, aber seit 4 Jahren nicht mehr gelaufen hat??
Ich möchte nicht einfach so starten und evtl. was kaputt machen.

Danke,
Tom

1. Motornummern stehen auf dem Block, i.d.R. fahrerseitig vorne unterhalb der ZKD, also unter dem 'Kopf' - vgl. die einschlägige Betriebsanleitung zu dem Auto.
2. Thema der Wiederinbetriebnahme wurde schon öfters und wird mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder im Frühling von Oldtimerzeitschriften abgehandelt.
Der wichtigste Punkt dabei:
NIE SOFORT STARTEN! Erst mal Zündkabel beim Benziner abziehen und ein paar Male vom Anlasser durchdrehen lassen, damit sich wieder ein Ölfilm zur Schmierung auf den Zylinder- und Kolbenwänden verteilt.
Je nach Saison u. Wetter kann auch Feuchtigkeit in der Verteilerkappe sein - trockenwischen und ggf. ein Spray zur Verdränging selbiger Feuchtigkeit verwenden.
Nächstes Problem: Häufig kommt es bei langen Standzeiten vor, dass die Kupplung fest ist, v.a. wenn der Wagen mit eingelegtem Gang abgestellt worden war. Ist ekelhaft, lässt sich aber mit gewaltsamem Anfahren lösen. - Inwieweit der Sprit "schlecht" und zündunwillig geworden sein kann, wie gerne behauptet wird, kann ich nicht beurteilen; ggf. zur Sicherheit Tank auffüllen oder gleich aus dem Kanister tanken und Spritleitung wieder umstecken, wenn das Wägelchen einmal läuft.
U.U. können auch die Bremsen fest sein; entweder die Gewalttour (fahren, fahren, fahren..., das wobbelt sich schon wieder frei - die Bremsscheiben haben eh' eine minimale natürliche Unwucht), oder Rad abnehmen und Bremssattel gängig machen. Auf jeden Fall nach ein paar Kilometern anhalten und die Hand auf die Felgen legen, ob eine Bremse doch heiß geworden sein sollte.
FF,
Harald

Tja Dirk!
Erwischt 😉

Passat 32/32B und Audi 80/100 auch...

Sepp

Naja, in der Explosionszeichnung in einem Leitfaden hab ich immerhin eines gefunden - Leider mit dem Hinweis "nicht vorhanden"...

Ich werd nie wieder fremdgehen 😉

Grüße, Dirk

Hallo Dirk!
Fremdgehen währe dabei Japaner schrauben o.ä.
Habe derzeit auch wieder den Passat 32B TD von einem Freund im Garten stehen, und meine Frau fährt einen T3 TD.
Nur ich fahr meine Saugdiesel...

Sepp