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K-Jetronik testen - Mein persönliches Kompendium

(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Guten Tag!

auch hier gilt "don´t ask what the forum can do for you, ask what you can do for the forum!" =;o)

Nachdem mir in den letzten Wochen hier vielfältige Hilfe zuteil wurde, möchte ich gerne meine persönliche Sammlung zum Check der wichtigsten Bauteile der K-Jetronik zum Besten geben.

Ich habe mir dies aus den Beiträgen aus dem Forum und diverser Fachliteratur (siehe weiter unten) zusammengestellt und damit Stück für Stück meine DX Probleme behoben (na ja, kleine Macken harren noch der Beseitigung =;o) )

Ziel war vor Ort in meiner Garage alles handlich ablesen zu können und nicht diverse Literatur wälzen zu müssen.

Kommentare und Ergänzungen der Forengötter sind willkommen und erwünscht!

Bei Bedarf kann ich diese Anleitung per Email als Worddatei (dann auch sauber formatiert) zur Verfügung stellen:

Schönen Sonntag zusammen!

Gruß aus dem diesigen Süden der Republik!
Markus

Here we go:

Grundsätzliches:
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Bei allen Arbeiten am Benzinsystem immer Lappen unterlegen!!
Feuerlöscher bereithalten
Funkenflug unbedingt vermeiden
Beschreibungen und Messwerte beziehen sich auf EG 1.6L und DX 1.8L Motor
Immer eingebaute Teile/Nummern mit Teileliste vergleichen –nur die richtigen Teile bringen richtige Werte!
Unbedingt alle Schläuche auf Undichtigkeiten prüfen! Nebenluft sorgt für verwirrende Phänomene
Empfehlenswerte Literatur: VW Reparaturleitfaden RLF K-Jetronik + Zündung und Motor Mechanik, Jetzt helfe ich mir selbst, So wird´s gemacht, Gelbes Heft BOSCH zu K-Jetronik, Kasedorf „Benzineinspritzsysteme“, SSP K-Jetronik

Einspritzventile testen:
Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
Benzinpumpenrelais (BPR) entfernen
Fernbedienung entsprechend Klemmen 30 und 87 BPR (Anschlüsse 2 und 3 auf ZE) einbauen
Zuleitung Zündspule am Verteiler abziehen und an Masse legen
Ventil aus ihren Sitz ziehen (sind nur geklemmt) - Lappen unterlegen!!
Teilenummern vergleichen – nur gleiche Ventile dürfen verbaut sein!
Einspritzventildichtringe heil und nicht porös – ggfs. austauschen
Einspritzventile in entsprechendes Gefäß hängen (Durchsichtige Flasche / Deckel mit 9mm Bohrung). Auf sicheren und festen Sitz achten!
Schutzhülle vom Luftmengenmesser abnehmen.
Fernbedienung einschalten
Stauscheibe im Luftmengenmesser anheben.
Die Einspritzventile spritzen jetzt Benzin ab.
Je höher die Staubscheibe angehoben wird, desto mehr Benzin geben die Einspritzventile ab.
Benzin soll fein und kegelförmig zerstäubt werden, nicht als Strahl oder in großen Tropfen
Alle Einspritzventile müssen zur gleicher Zeit öffnen und schließen
Alle Einspritzventile sollen (fast) gleiche Menge Benzin fördern.
Fördermenge Leerlauf: Solange laufen lassen, bis in einem Schauglas 20ml erreicht sind. Unterschied zu anderen Ventilen max 3ml
Fördermenge Volllast: Solange laufen lassen, bis in einem Schauglas 80ml erreicht sind. Unterschied zu anderen Ventilen max 8ml
Nachdem die Stauscheibe wieder in Ruhestellung ist, dürfen die Einspritzventile innerhalb von eine Minute kein Benzin nachtropfen.

Haltedruck prüfen
Motor muss warm sein, Öltemperatur mindestens 50°C
Systemdruck muss vorher OK sein
Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
Druckmessgerät in die Steuerdruckleitung des WLR zum Mengenteiler anschließen - Lappen unterlegen!!
Absperrhahn geöffnet
Motor starten und im Leerlauf laufen lassen
Bis Systemdruck 3,4 – 3,8 Bar erreicht sind
Motor stoppen
Werte für Haltedruck sind abhängig vom verbauten Druckspeicher (RLF 25/25):
o Nach 10 Minuten mindestens 1,8 – 3,3 Bar Überdruck
o Nach 20 Minuten mindestens 1,6 – 2.4 Bar Überdruck

Kaltstarteinspritzventil KSV und Thermozeitschalter für KSV prüfen:
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
Zuleitung Zündspule am Verteiler abziehen und an Masse legen
KSV ausbauen - Lappen unterlegen!!
KSV in Eimer / Gefäß hängen.
Stecker abziehen am KSV
Motor starten über Zundschlüssel
Rot/schwarzes Kabel ist die Klemme 50 – messen gegen Masse, ob beim Starten Spannung anliegt
Grün/weißes Kabel vom Thermozeitschalter (W) zum Kaltstartventil schaltet Masse bei kaltem Motor
Unter 20 grad Temperatur muss Spannung für ca. 4 – 8 Sekunden (Dauer gemäß aufgedrucktem Wert auf Thermoschalter)
Bei kaltem Motor muss Masse und Spannung im Stecker anliegen – Multimeter an beide Kontakte
Bei warmen Motor darf keine Spannung anliegen – Thermoschalter schaltet dann keine Masse!
Wenn kein Strom an Klemme 50 rot / schwarzes Kabel anliegt: Im Fußraum hinter der ZE gibt es eine lose 2-fach Steckverbindung, mit den rot / schwarzen und grün / weißen Kabeln. Bitte diese dort prüfen, ob gesteckt, wenn nicht: keine Kl. 50 am Thermozeitschalter und KSV. Also Multimeter nehmen und prüfen, ob im Moment des Anlassens Spannung an Kl.50 (rot / schwarz) am KSV und Thermozeitschalter anliegt.
KSV darf nicht nachtropfen und nicht feucht werden
Prüfen KSV: Mittels Klemmen Masse und Spannung an KSV anlegen. KSV muss fein zerstäubt kegelförmig abspritzen.

Kraftstoffpumpe Fördermenge prüfen:
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
Zuerst Benzinfilter prüfen / wechseln
o Wechsel: Vorsicht – System steht unter Druck und Benzinfilter ist gefüllt mit Benzin – Lappen unterlegen!
Benzinpumpenrelais entfernen
Fernbedienung entsprechend Klemmen 30 und 87 (auf der ZE mit 2 und 3 gekennzeichnet) einbauen
Kraftstoffrücklaufleitung trennen - Lappen unterlegen!!
Leitung in Gefäß halten
Fernbedienung 30 sec einschalten
Mindestfördermenge:
o Batteriespannung an Pumpe i.d.R. ca. 2V geringer als an Batterie
o Liefermenge bei 9V an Pumpe mindestens 300ml
o Liefermenge bei 12V an Pumpe mindestens 760ml

Kraftstoffpumpe Rückschlagventil prüfen
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
Benzinpumpenrelais (BPR) entfernen
Fernbedienung entsprechend Klemmen 30 und 87 BPR (Anschlüsse 2 und 3 auf ZE) einbauen
Kraftstoffleitung vom Benzinfilter zum Mengenteiler trennen - Lappen unterlegen!!
Druckmessgerät an Benzinfilter anschließen
Absperrhahn geschlossen
Fernbedienung einschalten bis Druck von 5Bar aufgebaut wurde
Fernbedienung ausschalten
Mindestwerte Haltedruck (RLF 20/40) nach 10 Minuten je nach verbautem Druckspeicher 1,8 – 3,3 Bar Überdruck

Stauscheibe im Luftmengenmesser prüfen
RLF K-Jetronic Seite 25/46
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Zuleitung Zündspule am Verteiler abziehen und an Masse legen
Fernbedienung entsprechend Klemmen 30 und 87 BPR (Anschlüsse 2 und 3 auf ZE) einbauen
Fernbedienung einschalten
Leichtgängigkeit prüfen – Stauscheibe mit Magnet anheben
Stauscheibe muss sich widerstandsfrei nach oben und unten bewegen lassen
Lässt sich die Steuerscheibe schwer nach oben, jedoch leicht nach unten bewegen, hängt Steuerkolben im Mengenteiler.
Lage Stauscheibe und ggfs. Einstellung gemäß RLF 25/45 ff

Systemdruck prüfen
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Zuerst Benzinfilter prüfen / wechseln
o Wechsel: Vorsicht – System steht unter Druck und Benzinfilter ist gefüllt mit Benzin – Lappen unterlegen!
Danach Kraftstofffördermenge prüfen
Stecker am WLR und ZLS aufgesteckt!!
Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
Druckmesser in die Steuerdruckleitung des WLR zum Mengenteiler anschließen – Lappen unterlegen!!
Absperrhahn schließen
Motor starten und laufen lassen
Druckwerte RLF 25/77:
o EG bis 07/79: 4,5 – 5,2 Bar Überdruck
o EG ab 07/79 und DX und KT bis 02/86: 4,7 – 5,4 Bar Überdruck
o DX und KT ab 03/86: 5,2 – 5,9 Bar Überdruck

Warmlaufregler WLR und Steuerdruck prüfen
Batterie muss voll geladen sein – Spannung > 12V
Zuleitung Zündspule am Verteiler abziehen und an Masse legen
Widerstand messen am WLR, etwa 16-24 Ohm
Stromversorgung prüfen:
o Abgezogener Stecker am WLR
o Voltmeter an die beiden Steckerkontakte anlegen
o Motor starten über Zündschlüssel
o Spannung am Stecker muss mindestens 11.5V anliegen
Steuerdruck prüfen Motor kalt RLF 25/74
o Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
o Stecker am WLR und ZLS abgezogen!!
o Druckmessgerät in die Steuerdruckleitung des WLR zum Mengenteiler anschließen - Lappen unterlegen!!
o Motor starten und im Leerlauf laufen lassen
o Druckwerte RLF 25/75:
Temperatur / EG bis 09/79 / EG ab 10/79 / DX / JH / JJ / KT
ca. 20°C / 1,3 – 1,7 / 1,1 – 1,5 / 1,0 – 1,4
ca. 25°C / 1,5 – 2,0 / 1,3 – 1,8 / 1,2 – 1,7
ca. 30°C / 1,7 – 2,2 / 1,6 – 2,0 / 1,3 – 1,9

Steuerdruck prüfen Motor warm RLF 25/75
o Tankdeckel öffnen zum Druckabbau
o Stecker am WLR und ZLS abgezogen!!
o Druckmessgerät in die Steuerdruckleitung des WLR zum Mengenteiler anschließen - Lappen unterlegen!!
o Motor starten und im Leerlauf laufen lassen
o Druckwerte gemäß RLF 25/75 bei EG Motor nach 1,3 – 2,5 Minuten und bei DX / JH / JJ /JT nach 2,5 – 5 Minuten auf 3,4 – 3,8 Bar Überdruck

Zusatzluftschieber (ZLS) prüfen:
Funktionstest 1:
o ZLS bei kaltem Motor ausbauen
o Dann mittels zweier Hilfskabel an Batterie anschließen (oder warmes Wasserbad)
o ZLS gegen das Licht halten
o Spalt muss unter Strom langsam und gleichmäßig schließen (Lichtspalt verschwindet), also "ruckfrei".
o Schließdauer je nach Typ unterschiedlich (max 10 Minuten)
o Wenn ZLS klemmt, dann mit einem Schraubendrehergriff einen leichten Schlag auf die Dose.
o Ändert sich jetzt der Spalt, klemmt er – Reinigung im Ultraschallbad oder Austausch
o Abkühlen in kaltem Wasser möglich, aber bitte hinterher wieder trocken blasen. Dann muss sich der Spalt allmählich öffnen - wieder ruckfrei, wenn i.O.
Funktionstest 2:
o Stecker bei Motor (kalt!!) aus abziehen
o Motor starten und im Leerlauf laufen lassen
o Schlauch vom ZLS zum Saugrohr zusammendrücken
o Motordrehzahl muss abfallen, ansonsten ZLS ausbauen und prüfen
Stromversorgung prüfen:
o Stecker am ZLS abziehen
o Spannung prüfen – wenn Motor startet oder läuft muss immer Spannung anliegen


   
Zitat
(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Vielen Dank
Ist bestimmt sehr hilfreich. Habe es mir gleich ausgedruckt und in meine Reparaturfibel geklebt.


   
AntwortZitat
(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Schön zusammengefasst!
Danke!


   
AntwortZitat
(@Anonym)
Forumsbeitritt: Vor 1 Sekunde
Beiträge: 0
 

Hallo,
kann man eigentlich Motoren mit K-Jetronik auch auf LPG-Anlagen umbauen??
Danke


   
AntwortZitat
(@dennis-dremmen)
Großer Schreiber
Forumsbeitritt: Vor 18 Jahren
Beiträge: 387
 

sehr gut, sehr hilfreich:)

Habe es durchgelesen und gespeichert, Danke!

gruss Dennis


   
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