EU verabschiedet Richtlinie zur Einführung intelligenter Verkehrssysteme Interessen von historischen Fahrzeugen sind in der Rahmenrichtlinie sichergestellt
Berlin, 13. Dezember 2010. In diesem Jahr wurde die Richtlinie 2010/40/EU des europäischen Parlaments diskutiert und verabschiedet. In dieser wird der Rahmen für die Einführung intelligenter Verkehrssysteme (ITS) im Straßenverkehr und für deren Schnittstellen zu anderen Systemen formuliert. Mit dem Einsatz von ITS soll der Verkehr sicherer und effizienter (und damit umweltfreundlicher) gestaltet und die Verkehrsteilnehmer mit wichtigen Informationen versorgt werden. Dabei spielt die Vernetzung elektronischer Systeme von Fahrzeug- und Verkehrsinfrastruktur eine wesentliche Rolle.
Die wichtige Voraussetzung einer entsprechenden on-board Technologie ist für historische Fahrzeuge nicht nachrüstbar. Deswegen hat sich der Weltverband für historische Fahrzeuge – Fédération Internationale des Véhicules Anciens (FIVA) – bereits seit der Formulierung des ersten Entwurfs der Richtlinie dafür eingesetzt, die Interessen der vielen Oldtimerfahrer in der Europäischen Union entsprechend zu berücksichtigen. Diese Aktivitäten wurden durch den Verband der Automobilindustrie (VDA) und weiteren nationalen Verbänden nachdrücklich unterstützt. Dank dieser Bemühungen enthält die Richtlinie nun den Passus:
Für Fahrzeuge, die überwiegend aufgrund ihres historischen Interesses betrieben werden (… ), sollen die in dieser Richtlinie festgelegten Bestimmungen und Verfahren nicht gelten.
Es bleibt aber zu beachten, dass eine künftige flächendeckende Einführung von ITS für historische Fahrzeuge durchaus Konsequenzen haben kann. Auch wenn eine Nachrüstung der für die Teilnahme an ITS notwendigen Technik nicht gefordert wird, besteht die Gefahr, dass sich Oldtimer langfristig in einem Umfeld von immer weiter mit komplizierter Elektronik aufgerüsteten Fahrzeugen zu technischen Dinosauriern entwickeln. Die Teilnahme mit Oldtimern am öffentlichen Straßenverkehr könnte dann als Sicherheitsrisiko eingestuft werden. Um auch künftig die notwendige Akzeptanz von Behörden und der breiten Öffentlichkeit für die notwendigen Ausnahmeregelungen zu finden, bedarf es einer großen Disziplin beim Betreiben dieser „wichtigsten Nebensache der Welt“. Der Verband der Automobilindustrie wird sich in diesem Sinn weiterhin dafür einsetzen, dass historische Fahrzeuge auch in Zukunft auf öffentlichen Straßen bewegt werden können.
Mal Ehrlich,
in wahrheit geht es doch nur darum, möglichst viele Daten, möglichst oft kreuz und quer zu senden! (natürlich nicht umsonst - sonst wärs ja völlig sinnlos 😉
Am Ende kommt sowas ähnliches dabei raus, wie beim Wechselkennzeichen.
Ne sinnlose Aktion die keinen mehr Interessiert.
Wenn ich meine Gölfe nicht mehr fahren darf, wie ich will, kann ich auch damit nach USA auswandern.
Gruß Holger
Um 10km in die Arbeit zu fahren brauche ich keine Hochtechnologie sollte ich mal eben 30km in die Stadt fahren auch nicht und 1000km auf der BAB hocke ich auf einer Arschbacke ab.
Unsere Industrieländer machen sich immer mehr und mehr von Elektronik abhängig. Am Ende entscheidet sich dann wer der Dinosaurier auf der Straße ist, wenn die Elektronik versagt.
Es braucht doch nur mal das Navi nicht zu funktionieren, und schon stehen wir hilflos in der Landschaft herum.
Aber wie soll man sonst der "dummen" Normalbevölkerung moderne Technik verkaufen?
Ich glaube nicht, das in Zukunft das Autofahren für jedermann bezahlbar bleibt, wenn dies so weitergeht ! Autofahren dann nur noch für Besserverdienende....
Gruß
Peter
verdienen wir nicht alle was besseres???
Grüße,
Jan
Oben steht der Text, wie ihn der VDA original als Newsletter verteilt. Ich frage mich nur, ob der Verband der Neuwagenproduzenten der richtige Ansprechpartner ist zum Schutz von alten Fahrzeugen, die möglicherweise (zumindest aus seiner Sicht) einem Neuwagenkauf im Wege stehen.
Der FIVA interessiert sich nicht unbedingt für Alltagsklassiker für 1000 oder 20000 EUR. In den Vorträgen seines Präsidenten hatte ich den Eindruck, dass es eher um die Oberen Eintausend geht, denn obwohl er gewusst haben müsste, dass in seinem Publikum Santana- und Golffahrer sitzen sprach er ganz überwiegend von den Vorteilen des FIVA-Passes für die Teilnahme an der Mille Miglia usw. Es kam auch zum Ausdruck, dass aus seiner Sicht Oldtimer nur in solch geringen Stückzahlen mit stark eingeschränkter Nutzung politisch vertretbar seien.
So ungefähr wirkte es auf mich: Teilnahme an MM, Villa d'Este und Bensberg, danach zurück auf dem modernen Transporter ins vollklimatisierte Museum. Die MM ist eine wunderschöne Veranstaltung, hat aber die Regelung, dass nur Autos vor 1957 teilnehmen dürfen, die entweder selbst damals dabei waren oder zumindest ein baugleiches Modell. Begrenzung früher auf max. 370 Teilnehmer, heute wohl noch weniger. Somit dürften die allermeisten von uns dort höchstens als Zuschauer auftauchen.
Die neuen, unverträglichen Kraftstoffe (ab 2013/14 ggf. alle Sorten) machen das Hobby auch nicht gerade einfacher oder attraktiv für Nachwuchs.
@ Jan: Ja, aber den Kommentar zur politischen Lage verkneif ich mir;-)
Gruß
Christian
Lest Euch mal in einer ruhigen Viertelstunde die Richtlinie 2010/40/EU durch. Interessant in Betracht auf Datenschutz, Datenweitergabe an Privatunternehmen und andere Staaten und auch Vorbereitung der Einführung.
Sinngemäß steht dort, dass die EU-Staaten die Einführung des Systems bis 2012 durch Anpassung nationaler Gesetze ermöglichen müssen. Der große Bruder wird uns dann wohl noch genauer auf die Finger schauen... Keine schönen Aussichten.
Wie mit nichtvernetzten Besuchern aus Fremdstaaten umzugehen ist, finde ich dort allerdings nicht. Bekommen die bei Einreise einen Chip verpasst oder ein Amulett umgehängt?
Es steht zwar geschrieben, dass Autos aus der Zeit vor Inkrafttreten des Gesetzes nicht nachgerüstet werden müssen, aber ob sie auch uneingeschränkt weitergenutzt werden dürfen, steht dort nicht. Dass man uns aussperren kann, ohne dem Fahrzeug die Betriebserlaubnis zu entziehen, zeigen ja die zahlreichen Zonen mit Einfahrverbot.
Gruß
Christian
Christian R schrieb:
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> Alltagsklassiker für 1000 oder 20000 EUR. In den
> Vorträgen seines Präsidenten hatte ich den
> Eindruck, dass es eher um die Oberen Eintausend
> geht, denn obwohl er gewusst haben müsste, dass in
> seinem Publikum Santana- und Golffahrer sitzen
> sprach er ganz überwiegend von den Vorteilen des
> FIVA-Passes für die Teilnahme an der Mille Miglia
> usw. Es kam auch zum Ausdruck, dass aus seiner
> Sicht Oldtimer nur in solch geringen Stückzahlen
> mit stark eingeschränkter Nutzung politisch
> vertretbar seien.
> Gruß
>
> Christian
Ich würde sagen wir werden auch mit unseren U100000EUR Klassiker von irgendwelchen Verbänden, die evlt. der FIVA angehören, gut vertreten. Natürlich brauchen wir alle einen entsprechenden Pass der von ehrenamtlichen Typgutachter gegen eine Gebühr an "einen Verband" ausgestellt wird. Ein Schelm der böses dabei denkt 🙂
Ich würd mal sagen, immer locker durch die Hose atmen, gegen einen Ablass können wir uns immer freikaufen, siehe auch die Ausnahmegenehmigungen in den Umweltzonen... Auch wenn mich das ganz und gar nicht fröhlich stimmt mein H-Gutachten erneut bestätigen zu lassen.
In einem Punkt bin ich mir sicher, der Bestandschutz wird bleiben, zuviele einflussreiche Persönlichkeiten haben das gleiche Hobby wie wir und werden das verhindern, eine Trennung nach "Preisklassen" halte ich für ausgeschlossen.
Was allerdings nach 2012 kommt in Puncto "Veteranenstatus" bleibt spannend. Ich denke, dass das Mindestalter auf 40 hochgesetzt wird und/oder weitere Auflagen kommen. Ich hoffe, dass ich für meinen GTI 11/82 noch ein H-Gutachten kriege, auch wenn er schon ewig auf die Rote Nr. läuft, machen lassen werde ich es vorsorglich schonmal auf jeden Fall....
[i]>Ich denke, dass das Mindestalter auf 40 hochgesetzt wird[/i]
Das hat ein Automobil-Lobbyist in einer der letzten Oldtimer-Markt schon anklingen lassen.
Gegen weitere Nutzungseinschränkungen härtester Art hatte der auch keine Einwände.
Altautos ab Bj 1980 als "Oldtimer" auf der Straße sind politisch nicht gewollt.
Gruß Jan S.
Hallo,
dass mit den 40 Jahren würde mich auch nicht wundern. Schließlich muss die Automobilindustrie ihren Schrott unter die Leute bringen und ich weiß, warum ich von "Schrott" rede. Diese Autos werden außerhalb von Garantie und Kulanz durch unkalkulierbare Werkstattkosten unbezahlbar.
Abgesehen von unserem Hobby, warum fahren die Leute ihre alten Autos immer länger? Doch nicht, weil sie keine Lust darauf haben. Nein, sie können es sich nicht mehr leisten ein neues zu kaufen, in der Anschaffung und im unberechenbaren Unterhalt. Und dann stelle ich fest - der Beruf sagt es mir jeden Tag - dass die Leute diese "High - Tech - Autos" überhaupt nicht bedienen können, sprich Fehlbedienungen (mit der man die Werkstattmitarbeiter nervt - ich schreibe dann immer "RTM" = read the manual) usw. Und was nützt diese (energieverzehrende) Technik ("Assistenzsysteme"), wenn man sie nicht sinnvoll einsetzen kann?
In diesem Sinne
Tschüss Frank