Hallo allerseits,
wie schon weiter unten angekündigt, waren mein Kollege Anton und ich gestern mit dem Formel E in der Schweiz, um den Autofriedhof des Franz Messerli zu besuchen.
Nach 543km Anreise stellte ich auf dem "Parkplatz" (einer am Vortag offensichtlich noch den örtlichen Kühen dienenden Wiese) den Motor ab und stellte beim Aussteigen fest, das ich nicht der einzige IG-ler vor Ort war: Michael Frommelt aus Liechtenstein war ebenfalls mit Einser anwesend.
Ein bischen enttäuschend war die Zahl der Besucherautos: bei Ankunft waren es etwa 35, bei Abfahrt circa 100. Wirklicher Andrang sieht anders aus, aber so blieben die meisten Fotos ohne jemanden, der im falschen Moment das Motiv versaut. Und es wurden VIELE Fotos 🙂 . Am Ende des Tages zeigte der Zähler der Digi-Cam 498....... (Ihr werdet verstehen, das ich etwas Zeit benötige, um das Zeug von der Cam herunterzuladen).
An für VW-Fans interessanten Fahrzeugen fielen vor allem die zahlreichen Brezel-Käfer auf, auch ein Corrado stand nicht weit von einem 76er Passat, an dem zumindest noch Motor/Getriebe, Chromgriffe Armaturen, Scheiben und Grill zu gebrauchen wäre. Desweiteren waren etliche Vauxhall, Humber, Morris, DKW Junior und 1000S, Mercedes 170V, Chevrolet, Sunbeam, Ford, Fiat 600, Peugeot und Plymouth ("Christine" war gleich dreimal anwesend...), Chrysler... zu sehen.
Die meisten (und das sind wohl fast 98%, leider!) werden wohl kaum einen Käufer finden, alleine schon wegen der 200CHF Bergungskosten (etwa 132 Euro), es ist aber immerhin möglich nach erfolgtem Zuschlag (und das kann auch 1 Euro sein!) die brauchbaren Teile auszubauen und den Rest entsorgen zu lassen. Speziell um die vielen 30er und 40er Jahre Autos, die fast alle schon bis zur Achsmitte im Boden eingesunken sind, tut es mir, ich will nicht unbedingt sagen leid, aber um das ganze Ensemble.
Ohne die rosarote Brille des konsumverweigernden Altauto-Fahrers muß man zugestehen, das sich dieser Schrottwald nicht von einer wilden Müllkippe unterscheidet: Hinterachsen mit offenem Diff und Motoren-Berge unter freiem Himmel, das alles unten im Tal, wo es Hochwasser geben könnte.... irgendwann mußte es so kommen, wie es kommen wird. Ich möchte mich an dieser Stelle aber trotzdem bei Franz Messerli bedanken, daß ich seinen FRIEDHOF einmal besuchen durfte.
Die Auktion am kommenden Samstag ( www.oldtimergalerie.ch dort sind auch die Bilder!!!) dürfte auf jeden Fall interessant werden.
Wenn ich meine Bilder zu einem Film zusammengebaut habe, werdet ihr im Rahmen eines Treffens oder Mitgliederversammlung die Gelegenheit haben, etwas anzusehen, was es dann schon nicht mehr gibt.
Bis dann. Stefan.
Hallo
mein Resume:
Brezelkäfer sind nicht selten 😉
Ungeschweisst hat nun auch eine zweite Bedeutung.
Gruss
Michael
>>Ungeschweisst hat nun auch eine zweite <a href=" http://Bedeutung.<Bedeutung.<<
Hallo,
da fällt mir jetzt spontan der Verkäufersatz "lief bis zuletzt" ein. Ein Bekannter sagt dann immer "meine Oma auch".
Grüße, Jörn
Ich werde ja immer skeptisch, wenn in einem Satz das Wort "kleine" oder "kleiner" vorkommt, wie "kleiner Unfallschaden" spich die Kutsche ist sonstwie verzogen, oder "kleine Optische Mängel" sprich die Nachbarskinder haben gemeint mal das Fahrrad am Auto langziehen zu müssen, oder sehr beliebt bei Händler "kleiner Motorschaden" 😎
Guten Abend!
Ich weiß nicht was das Gejammer soll, da wurden vor 30 und mehr Jahren verbrauchte Autos abgestellt und teilweise geschlachtet - welches Teil ist da heute noch sinnvoll / wirtschaftlich rettbar?
Einen gewissen morbiden Charme hat so ein wilder Schrottplatz bestimmt, kenne ich noch aus meiner automobilen Jugend, aber ansonsten hält sich mein Schmerz wegen der anstehenden Räumung in Grenzen.
Schönen Abend!
Gruß
Markus
@Heliosblauer:
Wer jammert hier denn? ich finde das ganze Ensemble einfach nur einmalig, wo gibt es so was noch in Europa? Ich erwarte doch nicht, daß jeder da runter fährt und den ganzen Schrottplatz rettet! Realistisch betrachtet dürften 95% der Objekte sowieso keinen Käufer finden und wenn, dann wäre ich gerne bei der Bergung dabei........würde bestimmt interessant werden, aber leider habe ich keine Zeit.
Auf jeden Fall war es eine Reise wert, ich habe sie gemacht, weil ich es wollte. Und ich bin die 2x543km runter und wieder heim gefahren. Gejammert habe ich nicht, nur gestaunt.
Gruß, Stefan.
P.S.: Morgen ist Auktion, mal sehen, was rauskommt.
Hallo Stefan,
sorry, dass war nicht auf Dich gemünzt, sondern auf das Bedauern, dass man in der Presse und vielen Auto-Foren über das Thema lesen konnte.
Es bleibt halt leider einfach in den meisten Fällen nur Schrott und ich bin mal gespannt, was man da wirklich noch bergen kann, denn alles Metall ist vergänglich ... =;o)
Hätte man früher um die zukünftige Knappheit mancher Teile gewußt ...
Tach Männers.
Mit diesem Friedhof der immobilen Mobile verhält es sich ähnlich, wie mit Oppas Autos: hättten wir damals geahnt, daß, ja dann hätten wir doch nie im Leben blablabla. Den Rekord, den Käfer, den K70, den Granada, den 300er mit Luftfederung, den Bulli, den denkt Euch was aus, weggegeben.
Sondern hätten das ganze Zeugs 30 Jahre irgendwo untergestellt, regelmäßig bewegt, ordentlich konserviert, gewaschen, und so fort. Hat aber kaum einer, weil es irgendwann alter Krempel war, der im Weg gestanden hat und weg musste. Wohin? Auf den Schrott. Und da ist er dann geblieben, hat munter vor sich getropft, geölt, das Erdreich und das Grundwasser versaut, bis sich irgendwann sowas wie ein grünes Bewußtsein entwickelt hat. Und dann musste alles in mehr oder weniger geordnete Bahnen gelenkt werden. Das ist ja auch richtig so, ich befürworte das auch. Andererseits sind die Autos dort wohl schon lange "ausgeblutet", also ungefährlich; was dort passieren konnte mit Öl und anderen Flüssigkeiten ist längs passiert. Der Erlös wird wohl gering ausfallen, warum konnte man also nicht alles so lassen? Ich jammere dem auch nicht richtig hinterher, ich würde auch nicht 1000 km hin und her fahren, aber die, die sich für sowas stark interessieren, machen des eben, und zwar gerne. Ich bedauere mehr, daß es mittlerweile kaum noch solche Nischen der "Anarchie" gibt, die man sich ansehen kann und man für ein paar Stunden vergessen kann, daß wir demnächst für´s Furzen Katalysatoren vorgeschrieben bekommen, und wir die Papierbanderole um den Joghurtbecher extra abfriemeln müssen, damit wir ihn ruhigen Gewissens in Altpapier werfen. Da bekomt ja schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man den Geruch von etwas reichlich verbranntem, vergaseraufbereitetem Gemisch in der Nase hat, wie es moderne Autos nicht mehr hinbekommen.
´Tja, es ist, wie es ist, es wird auch nicht mehr besser, nur anders, und Stefan und Michael können sich freuen, daß sie es noch geschafft haben, das angesehen zu haben.
Leicht melancholische Grüße,
Mario
@ Mario und alle anderen:
...ausserdem hatte ich vor 20 Jahren nicht Zeit, Platz und erst grad nicht mal das Geld dazu.
Mein damaliger 76er Einser hatte, wie ich ihn bekam, schon einige Beulen und Rostecken, und wie ich ihn drei Jahre später wohlweislich bei enem Händler in Zahlung gegeben habe, Radläufe und Schweller innen im "Schweizer Käse Braun". Sowas würde ich selbst heute nur zum Schlachten nehmen, das Teil war einfach nur "Fertig".
Umso mehr freu ich mich heute über jeden km im 78er Einser, der weniger km und ein paar PS mehr hat. Den hätte ich mir damals auch nicht leisten können.
Und was will man denn heute noch "wegstellen" (ausgenommen Exoten und ggf. unerschwinglich für Leute mit 1500-2500 € netto im Monat)??
In 10 Jahren gibt es Probleme mit der Elektronik und in 20...??
Ich kann mir jedenfalls grad deswegen nicht vorstellen, meinen 2002er Polo 9N "wegzustellen" Ist ja dann auch nicht so gut für den Einser...
Wie sagen doch die Lateiner carpe diem (nutze den Tag) - und pflege den Einser.
Gruß
S